Kommentar von Martina Rieberer,
Chefin vom Dienst
Während die AMA-Marketing mit klaren Botschaften in TV- und Radiospots in die Offensive geht und auf die Kontrollen vor Ort, deren Zweck und präventive Wirkung hinweist, decken Tierschützer regelmäßig neue Fälle von teils offensichtlicher, teils vermeintlicher Tierquälerei auf. Es ähnelt einem Spiel von Katz und Maus. Kaum ist ein Fall medial abgefertigt, kommt der nächste Skandal über ausgewählte Medien ans Tageslicht. Aktuell werden einem Geflügel-Schlachthof in der Steiermark mehrere Vergehen vorgeworfen. Die AMA hat prompt eine unabhängige Kontrolle dieses Gütesiegel-Lizenznehmers eingeleitet. Politik, Veterinäre und Geflügelbranche sind ebenfalls auf der Suche nach der Ursache. Wie immer ist der Spielraum für Halbwahrheiten groß, die Ursachen vielfältig. Und genau hier sollten eigentlich Fakten Emotionen schlagen. Fakt ist, dass unsachgemäßes Vorgehen nicht zu beschönigen, sondern seitens der zuständigen Behörden und Kontrollstellen hart zu bestrafen ist. Fakt ist aber auch, dass mehr als 99 Prozent der bäuerlichen Betriebe verantwortungsvoll arbeiten. Es wäre also nur fair, sich medial nicht immer nur auf das schwächste Glied in der Kette zu stürzen.