Schultes: Holz als Energielieferant muss weiter forciert werden

Biomasse aus dem Wald ist aktiver Umweltschutz und regionale Wertschöpfung. Foto: agrarfoto.com

Im Jahr 2017 wurden österreichweit rund 11.000 Biomasseheizungen errichtet. Das sind um 6,6 Prozent mehr als im Jahr davor. Vor allem bei Pellets und Hackgut war ein leichter Anstieg zu verzeichnen. Bei Ölheizungen konnte trotz niedriger Ölpreise, intensiver Werbekampagnen und Förderungen der Mineralölwirtschaft der Zuwachs mit zwei Prozent und damit 5.100 Kesseln gering gehalten werden. Die Biomasse-Heizungserhebung 2017 der Landwirtschaftskammer (LK) Niederösterreich zeigt, dass trotz Zuwächsen im Biomassebereich dennoch Handlungsbedarf besteht. Die Verwendung regional verfügbarer Biomasse muss weiter forciert werden.

Biomasse aus dem Wald ist aktiver Umweltschutz und regionale Wertschöpfung. Durch die Nutzung des heimischen, nachwachsenden Rohstoffs Holz werden die begrenzten Reserven an fossilen Brennstoffen geschont und ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz erzielt. “Unsere Klimapflichten verlangen erneuerbare Energieträger. Holz ist die perfekte Antwort darauf. Noch dazu schafft Holz wertvolle Arbeitsplätze, und Brennstoff sowie Technik sind intelligente Produkte aus der Region. Die Erhebung der Landwirtschaftskammer Niederösterreich zeigt, dass der Markt diese Prioritäten verstanden hat”, so LK-Präsident Hermann Schultes.

Gewerbeobjekte & großvolumige Wohnbauten profitieren von Biomassekesseln

Besonders in großvolumigen Bauten ist und bleibt Holz eine attraktive Alternative zu fossilen Brennstoffen. Dies zeigt auch die Biomasse-Heizungserhebung 2017 deutlich auf. So wurden im Berichtszeitraum weit mehr Anlagen errichtet als im Jahr davor. 330 Hackgutkessel und 106 Pelletskessel sorgen im größeren Leistungsbereich für nachhaltige Wärme.

Doch nicht nur hier schafft die Verwendung von Biomasse Vorteile. Auch in Bezug auf den Borkenkäfer profitieren Waldbesitzer und Konsumenten gleichermaßen von der Einsatzmöglichkeit. “Der Klimawandel führt im Wald zur rasanten Insektenvermehrung. Schadkäfer zerstören ganze Waldgebiete, das geschädigte Holz kann nur noch für die Strom- und Wärmeproduktion sinnvoll eingesetzt werden. Biomasse ist somit die Antwort auf unsere Käferproblematik”, gibt Schultes einen weiteren Mehrwert von Biomasseheizungen an.

Energiestrategie der Bundesregierung fördert nachhaltige Energiezukunft

Die unzähligen Vorteile von Holz als Energielieferant hat auch die Bundesregierung erkannt. Im Rahmen ihrer Energiestrategie wurde der Startschuss für ein Energiesystem ohne fossile Quellen gesetzt. “Diese Strategie wird von uns voll und ganz unterstützt. Denn was ist besser für unsere Regionen als nachhaltige und klimaschonende Biomasse aus unseren Wäldern”, erklärt der LK-Präsident.

Hintergrundinformation zur Biomasse-Heizungserhebung

Seit 38 Jahren führt die LK Niederösterreich diese einzigartige Biomasse-Heizungserhebung durch. 40 Firmen stellten heuer erforderliche Daten zur Verfügung und schufen damit die Basis für länderspezifische Analysen, Berichte sowie wissenschaftliche Studien. Die Erhebung erfasst Anlagen für Stückholz, Hackgut sowie Pellets und unterscheidet zwischen Kleinanlagen (bis 100 kW), mittleren Anlagen (100 kW – 1000 kW) und Großanlagen (ab 1 Megawatt: Fernwärme, Industrie).

- Bildquellen -

  • Brennholz 21 ID75823(1): agrarfoto.com
- Werbung -
Vorheriger ArtikelTechagro in Brünn
Nächster Artikel1. Chefsache Digital Farming: Kosten-Nutzen-Faktor muss für Landwirte klar ersichtlich sein