Schritt für Schritt

Kommentar von Bernhard Weber,
Chefredakteur.

Und sie bewegen sich doch: Gemeint sind im konkreten Fall nicht die Verhandler einer Regierung von ÖVP und Grünen (diese arbeiten hinter den Kulissen auf Hochtouren. Insider rechnen rund um Hl.-Drei-Könige mit einer Einigung). Gemeint sind vielmehr große Handelsketten wie Billa oder Großküchen-Betreiber wie Gourmet. Billa hat angekündigt, ab Frühjahr 2020 in seinen 1.100 Filialen ausschließlich österreichisches Frischfleisch anzubieten. Rind- und Schweinefleisch stamme schon jetzt zu fast 100 Prozent aus heimischen Ställen, Huhn zu 90 %. Größte Herausforderung sei das Putenfleisch, das mehrheitlich noch aus Italien oder Polen stamme.
Auch Gourmet, heimischer Marktführer in der Gemeinschaftsverpflegung für Kindergärten, Schulen, Altenheimen, Unternehmen oder Event-Gastronomie, hat lange darauf hingearbeitet – und es nun geschafft –, seinen Menü-Kunden bei Speisen mit Huhn künftig nur noch Fleisch aus Österreich anzubieten.
Am längsten arbeiten aber der Bauernbund und die Bauernkammern darauf hin, dass Agrarprodukte aus Österreich zunehmend Vorrang im Handel und im Außer-Haus-Verzehr eingeräumt bekommen: durch Überzeugungsarbeit bei den Konsumenten, durch gezielte PR und Werbung, durch Beharrlichkeit gegenüber Handel und in der Politik. Namen gefällig? LK-Chef Josef Moosbrugger, die EU-Parlamentarier Simone Schmiedtbauer und Alex Bernhuber, Ex-Minister wie Elisabeth Köstinger, die Landesräte und Kammerfunktionäre des Bauernbundes. Ihr Einsatz nicht nur für regionale Putenproduktion wird langsam belohnt. Schritt für Schritt.

bernhard.weber@bauernzeitung.at

- Werbung -
Vorheriger ArtikelBio-Betriebe: Mindestens 50 % der Tiere müssen weiden
Nächster ArtikelEuropa will ergrünen