Schmiedtbauers Europablick

EU-BIO-AUSZEICHNUNGEN

AUSSPRACHE IM AGRARAUSSCHUSS ZUR UKRAINE

Am Montag, 28. Februar, hat ein Vertreter der EU-Kommission über die Auswirkungen von Russlands Invasion der Ukraine auf die Agrarmärkte der EU berichtet. Beide Länder sind große Handelsmächte, wenn es um Agrarprodukte geht: Russland und die Ukraine machen insgesamt über 30 % des weltweiten Handels mit Weizen, über 32 % mit Gerste, über 17 % mit Mais und über 50 % mit Sonnenblumenöl und Saat aus. Russlands Vormachtstellung als Energielieferant ist bekannt. In Europa rechnen wir mit stark steigenden Öl-, Gas- und Getreidepreisen und deren Folgewirkungen. Im Lichte der Aggression Russlands fordere ich die EU-Kommission einmal mehr dazu auf, ihre “Farm to Fork”- und Biodiversitätsstrategie, sowie das “Fit for 55”-Klimapaket abzustauben, anzupassen und zukunftsfit zu machen: Es geht um die Ernährungssicherheit und Energie-Unabhängigkeit unserer Europäischen Union – für uns und unsere Folgegenerationen.

EU-WALDSTRATEGIE

Im Agrarausschuss hat am Montag, 28. Februar, die Anhörung zur geplanten EU-Waldstrategie stattgefunden, bei der ich meine Kritik an der geplanten EU-Waldstrategie nochmals bekräftigt habe. Die gegenwärtige Situation führt uns deutlich vor Augen, wie schmerzlich die Abhängigkeit von Energielieferungen aus Nicht-EU-Staaten sein kann. Der Wald kann für mehr Energie-Unabhängigkeit und für den Klimaschutz eine Schlüsselrolle spielen und helfen, Europa in diesen beiden zentralen Bereichen voranzubringen. Das funktioniert freilich nur, wenn wir den Wald nachhaltig bewirtschaften, dafür sorgen, dass er nachwächst und aktiv genützt wird, damit CO2 gebunden wird. Leider wird die geplante EU-Waldstrategie den Anforderungen der Zukunft und der Praxis nicht gerecht. Sie ist schon veraltet, bevor sie noch beschlossen ist, weil sie sich dem Zusammenspiel von Ökologie, Ökonomie und sozialen Aspekten verschließt. Nur wenn alle drei Bereiche gleichermaßen berücksichtigt werden, kann es eine dauerhaft nachhaltige Entwicklung zum Wohle des Klimas, der Wirtschaft, attraktiver ländlicher Regionen und damit den Menschen in Europa samt uns Forstwirten geben. Noch ist es nicht zu spät, den unglücklichen Vorschlag für eine EU-Waldstrategie in die richtige Richtung umzulenken. Hier geht’s zum Video.

ONLINE-BEFRAGUNG/EU-KOMMISSION

Die EU-Kommission bietet den europäischen Bürgerinnen und Bürgern, sowie Interessenvertretern und Unternehmen die Möglichkeit, sich zu neuen EU-Strategien und geltenden Rechtsvorschriften zu äußern. Diese Woche darf ich euch wieder auf eine interessante öffentliche Konsultation aufmerksam machen. Unter diesem Link könnt ihr der EU-Kommission eure Anregungen und Erfahrungen mit Vereinbarungen zur Erreichung von Nachhaltigkeitszielen in der Lebensmittelversorgungskette mitteilen. Diese Initiative gibt landwirtschaftlichen Erzeugern und anderen Marktteilnehmern Orientierungshilfen, anhand derer sie beurteilen können, ob Nachhaltigkeitsvereinbarungen die Voraussetzungen für die Gewährung einer Ausnahme von den EU-Wettbewerbsvorschriften erfüllen. Das wird kleinen landwirtschaftlichen Erzeugern dabei helfen, Nachhaltigkeitsstandards durch Zusammenarbeit zu erreichen und ihre Marktposition zu verbessern. Die Beiträge werden in die Ausarbeitung von Leitlinien der Kommission für eine neue Regelung einfließen. Die Konsultation ist bis zum 23. Mai 2022 offen. Für diese Konsultation ist ein “EU Login” notwendig, den ihr euch direkt auf der Seite anlegen könnt, wenn ihr auf “Login” klickt. Viele NGOs nutzen die öffentlichen Konsultationen intensiv, um ihren Standpunkt bei der EU-Kommission zu stärken – hier gilt es, dagegenzuhalten. Darum bitte ich euch: Nehmt zahlreich an öffentlichen Konsultationen teil und gebt somit unseren ländlichen Regionen eine starke Bürger-Stimme.

 

 

 

- Bildquellen -

  • Facebook Eu Parlament: EU, Paul Gruber
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AUTORRed. SN
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