Schmiedtbauer zur EU-Waldstrategie: Kurskorrektur dringend erforderlich

Der Wald spielt eine entscheidende Rolle für nachhaltigen Klimaschutz. FOTO: AVTG-stock.adobe.com

In den Verhandlungen über die EU-Waldstrategie lehnt Simone Schmiedtbauer, Agrarsprecherin der ÖVP im Europaparlament und Co-Vorsitzende der Arbeitsgruppe für nachhaltige Forstwirtschaft, Entscheidungen über die Fachexpertise und den Erfahrungsschatz der EU-Länder hinweg entschieden ab und fordert die EU Kommission auf, ihren Kurs gemeinsam mit den EU-Ländern und Praktikern zu korrigieren. “Jetzt kommt es darauf an: Der Wald spielt eine entscheidende Rolle für nachhaltigen Klimaschutz und zum Erreichen der Ziele des Green Deals. Wir Forstwirte stehen bereit, den Wandel hin zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft und Gesellschaft mit vollem Einsatz zu unterstützen. Seine Schlüsselrolle beim Klimaschutz kann der Wald nur dann voll ausspielen, wenn er aktiv und nachhaltig bewirtschaftet wird. Die vorliegende EU-Waldstrategie berücksichtigt diese Realität zu wenig. Darüber hinaus untergräbt sie die Waldkompetenz der EU-Länder und sieht rechtlich verbindliche Vorgaben vor”, merkte Schmiedtbauer zur Debatte mit Agrarkommissar Janusz Wojciechowski im Agrarausschuss des Europaparlaments kritisch an.

Im Kampf gegen den Klimawandel gebe es keine größere Unterstützung als nachhaltig bewirtschaftete Wälder, die sich gleichermaßen dem Umweltschutz und der Artenvielfalt, der Wirtschaftlichkeit und dem Wald als Erholungsraum für die Gesellschaft verschreiben. “Dafür müssen wir den Wald nicht nur schützen, sondern auch aktiv nützen – etwa durch den Ersatz fossiler Brenn- und Baustoffe durch den nachwachsenden Rohstoff Holz. So speichern wir CO2 aus der Atmosphäre auf Dauer”, sagte Schmiedtbauer. Denn totes Holz helfe niemandem. “Es gibt CO2 in die Atmosphäre ab, macht umliegende Bäume anfälliger für Schädlinge und bringt keinerlei Wertschöpfung”, so die EU-Abgeordnete.

“Die Forstwirte kümmern sich seit Generationen in bewährter Art und Wiese um den Erhalt sowie den klima- und standortangepassten Umbau der Wälder Europas. Sie wollen zu einem wirksamen Green Deal und einer guten Zukunft für die Menschen in Europa und der Welt beitragen. Dafür setzen wir auf eine nachhaltige Waldbewirtschaftung und eine dynamische Bioökonomie. Dabei erwarten wir Unterstützung von der Europäischen Union und nicht den Versuch, untaugliche Einheitsregeln für alle Wälder in Europa vorzugeben. Es ist noch nicht zu spät für einen Schwenk in die richtige Richtung”, forderte Schmiedtbauer.

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AUTORRed. SN/AIZ
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