“Meine Erwartungen an den Sonderausschuss liegen auf der Hand: EU-Schlachttiertransporte in Drittstaaten müssen endlich aufhören, vor allem wenn diese Tausende Kilometer weit entfernt sind. Zusätzlich müssen lokale Aufzucht und Schlachtung unterstützt und gefördert werden: Der Schlüssel liegt in kurzen Transportwegen. Damit einhergehen müssen europaweite, einheitliche Überprüfungs- und Sanktionsmechanismen, um die bereits bestehenden EU-Standards durchzusetzen. Eine reine Bestandaufnahme der Probleme reicht nicht. Denn wir wissen: Weniger Tiertransporte sind ein Weg zu mehr Tierwohl“, sagt Simone Schmiedtbauer, Agrarsprecherin und Vertreterin der ÖVP im Untersuchungsausschuss zu Tiertransporten nach dessen Tagung gestern Abend.
“Lokale Aufzucht und Schlachtung von Nutztieren müssen so weit als möglich der Standard werden. So lassen sich unnötige Transporte vermeiden. Die monatelangen, qualvollen Irrfahrten der Rinder auf den Tiertransportschiffen “Elbeik” und “Karim Allah” zur Schlachtbank im Nahen Osten machen mich als praktizierende Landwirtin traurig und wütend. So etwas darf nicht sein”, sagt Schmiedtbauer.
“Schließlich brauchen wir unbedingt einheitliche Prüf- und Sanktionsmechanismen in Europa. Österreich hat hier Vorbildwirkung. Auf gesamteuropäischer Ebene gibt es Aufholbedarf. Es kann nicht sein, dass die EU-Vorschriften in den EU-Ländern unterschiedlich streng umgesetzt werden. Doch das ist eine Tatsache. Bei Tiertransporten darf es keinen Unterbietungswettbewerb beim Tierwohl und dessen Kontrolle geben. Der aktuelle Abfertigungs-Basar ist nicht weiter hinnehmbar”, erklärt Schmiedtbauer.
“Stattdessen müssen wir von den Besten lernen, wenn Tiertransporte notwendig sind. So könnten zum Beispiel Nippeltränken bei Kälbertransporten angewendet oder ein einheitliches Temperaturvorhersagesystem für Transportrouten eingeführt werden, um bessere Rahmenbedingungen zu schaffen. Österreich geht mit gutem Beispiel voran”, schließt Schmiedtbauer.
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