Schmiedtbauer: „Starke EU-Forststrategie zentral für Bekämpfung des Klimawandels und Weg aus der Wirtschaftskrise“

Forstwirte brauchen Unterstützung bei den Herausforderungen im Wald – wie Käferbefall und Klimaextreme, erklärt EU-Abgeordnete Simone Schmiedtbauer.

„Eine multifunktionale und nachhaltige Waldbewirtschaftung und Forstwirtschaft ist ein zentrales Element für eine erfolgreiche Bekämpfung des Klimawandels und den Weg aus der Wirtschaftskrise. Der Wald ist eine bedeutende CO2-Senke, stützt den Erhalt der Artenvielfalt, stellt den nachwachsenden Baustoff für die Zukunft bereit und ist die grüne Lunge Europas und der Welt. Damit wir Forstwirte diese Vorzüge auf Dauer gewährleisten können, brauchen wir jetzt Unterstützung gegen die wachsenden Herausforderungen, die Klimaextreme und Schädlingsbefall für die Wälder mit sich bringen. Die Grundlage dafür ist eine starke EU-Forststrategie, die Planbarkeit und Berechenbarkeit sicherstellt“, sagt Simone Schmiedtbauer, Agrarsprecherin der ÖVP im Europaparlament, zur heutigen Abstimmung über die Parlamentsposition zur geplanten EU-Forststrategie im Agrarausschuss.

„Damit eine EU-Forststrategie erfolgreich ist, müssen die Auswirkungen auf Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft gleichermaßen berücksichtigt werden. Daher müssen Zielkonflikte mit anderen EU-Strategien wie zum Beispiel jener zum Erhalt der Biodiversität ausgeräumt werden. Die Bedeutung der Bioökonomie muss mehr in den Vordergrund gestellt werden – die nachhaltige Nutzung von Holz als Energielieferant und Baustoff muss zunehmen, wenn wir die CO2-Belastung der Atmosphäre vermindern wollen – wir müssen weg von Gas und Öl“, sagt Schmiedtbauer, Co-Vorsitzende der Intergruppe „Nachhaltige Forstwirtschaft“.

„Bisher war die Art der Waldbewirtschaftung in Europa und besonders in Österreich ein Erfolgsmodell. Das zeigen die Zahlen der Ernährungs- und Agrarorganisation der UN (FAO). So hat die Waldfläche in Europa seit 1990 um neun Prozent und der Holzvorrat um 37 Prozent zugenommen und das bei steigenden Nutzungsmengen von 25 Prozent. In Österreich hat der Holzvorrat sogar um 50 Prozent zugenommen“, sagt Schmiedtbauer. „Jetzt dürfen wir diesen erfolgreichen Weg nicht verlassen, sondern müssen ihn konsequent weitergehen. Nur wenn die verschiedenen EU-Strategien wie Zahnräder ineinandergreifen und einander unterstützen statt miteinander konkurrieren, können wir den Klimawandel und die Wirtschaftskrise gleichermaßen meistern.“

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  • Harvester Kaeferholz 2 ID91497: Agrarfoto.com
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