Schlaganfälle: Rasche Hilfe ist entscheidend

Gesundheitsvorsorge

MR Dr. Karl Schmoll, SVB-Chefarzt ©ZVG
MR Dr. Karl Schmoll, SVB-Chefarzt ©ZVG
Die Bezeichnung Schlaganfall wird für eine Schädigung des Gehirns verwendet, die mit dem Absterben von Nervenzellen verbunden ist. Ursachen für den Schlaganfall oder Insult können verminderte Durchblutung einzelner Areale oder auch eine Einblutung durch Platzen eines Blutgefäßes sein.

Eine Minderdurchblutung kann durch degenerative Gefäßprozesse oder fortgeleitete Gerinnsel (Embolien) ausgelöst werden und ist in ca. 80 Prozent (%) aller Schlaganfälle die Ursache. Das Zerreißen von Gefäßen ist oft durch Schwachstellen in der Gefäßwand oder hohen Blutdruck in ca. 20 % verantwortlich für Insulte. Schlaganfallsymptome sind abhängig von Größe und betroffener Hirnregion. Manchmal wird nur eine einseitige Schwäche verspürt. Ein “bamstiges” Gefühl in Gesicht, eines Armes oder auch Beines verbunden mit Kraftlosigkeit sind ebenso Hinweise auf einen Insult. Bei großen Schlaganfällen kann es zu Sprachstörungen, “Herdblick” – die Person schaut auf eine Seite, Atemstörungen oder auch Bewusstlosigkeit kommen. Da die rasche Diagnose und entsprechende Behandlung für den Ausgang von wesentlicher Bedeutung ist, gibt es in Schwerpunktkrankenhäusern bereits “Stroke-Units” (Stroke ist die englische Bezeichnung für Schlaganfall), die auf die Behandlung von Insulten spezialisiert sind. Voraussetzung ist eine Kernspin- oder Computertomografie, um zwischen Minderdurchblutung und Einblutung zu unterscheiden, welche unterschiedliche therapeutische Maßnahmen erfordern. Eine oft unterschätzte Gefahr stellt die “Transitorisch Ischämische Attacke”, abgekürzt TIA dar. Man versteht darunter Symptome eines Schlaganfalls wie Sprachstörung, Schwäche einer Extremität und taubes Gefühl einer Körperhälfte, die innerhalb von 24 Stunden wieder verschwinden. In so gut wie allen TIAs folgt früher oder später ein Insult, weshalb man möglichst rasch nach einer TIA den Hausarzt oder im Idealfall einen Neurologen aufsuchen sollte. Als präventive Maßnahmen zur Verhinderung eines Schlaganfalls gelten alle jene, die auch zur Verhinderung von Herz-Kreislauferkrankungen aufgrund vorzeitiger Gefäßverkalkung empfohlen werden. Auf vernünftige Lebensweise, wie Vermeiden von Übergewicht, regelmäßig Bewegung, vernünftigen Alkoholkonsum und Nichtrauchen, sollte geachtet werden. Im Sinne der Sekundärprävention wird Patienten mit Bluthochdruck eine passende Blutdruckeinstellung empfohlen. Übermäßiger Salzkonsum soll vermieden werden. Diabetiker müssen auf eine ausreichende Blutzuckereinstellung achten. Bei erhöhten Cholesterinwerten ist neben Diät oft auch eine medikamentöse Therapie notwendig. Bei Vorhofflimmern – eine Rhythmusstörung aus dem Bereich der Herzvorhöfe – wird der behandelnde Arzt eine Blutverdünnung empfehlen, damit es nicht durch Blutgerinnsel aus dem Herz zu Verschlüssen von Hirngefäßen und in Folge zu Schlaganfällen kommt. Vorhofflimmern stellt neben degenerativen Gefäßveränderungen eine der Hauptursachen für Insulte dar, weshalb bei Betroffenen regelmäßig eine Abklärung des Herzens und eventueller Rhythmusstörungen erfolgt.

MR Dr. Karl Schmoll, SVB-Chefarzt

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