Kommentar von Martin Kugler,
Agrar- und Wissenschaftsjournalist
Vor fünf Jahren hat sich die EU unter dem Motto „Zero Pollution“ (zu deutsch: Null Verschmutzung) ehrgeizige Ziele gesetzt, die Umweltverschmutzung bis 2030 deutlich zu senken. Das ist laut einem kürzlich veröffentlichten Zwischenbericht teilweise gelungen. So wurden zum Beispiel Verbesserungen bei der Luft-
und Meeresverschmutzung sowie eine Reduktion des Einsatzes von Pestiziden und Antibiotika geschafft. In Bereichen wie Abfall und Nährstoff-Auswaschung war immerhin keine weitere Verschlechterung zu beklagen. Bei Lärm und Mikroplastik indes wurde die Situation sogar schlimmer.
Der Landwirtschaft ist in den vergangenen Jahren (mit dem „Green Deal“ und einer Ökologisierung der GAP) einiges gelungen, wird in dem Bericht lobend festgestellt (freilich um einen hohen Preis bei einigen Ackerkulturen). Zu den saubersten Region Europas zählen übrigens Salzburg, Kärnten, Tirol und Vorarlberg. Die Frage ist nun, wie es mit dem Umweltschutz weitergeht.
Im Report wird betont, dass es zusätzlicher Anstrengungen bedarf, um die EU-Ziele zu erreichen. Gleichzeitig lassen sich im Zusammenhang mit dem neuen übergeordneten Ziel der EU-Kommission, die Wettbewerbsfähigkeit Europas zu steigern, zwei Dinge herauslesen: Zum einen geht es in nächster Zeit weniger um neue Vorschriften, als vielmehr um die Umsetzung bestehender. Und zum anderen wird deutlich, dass die ökonomische Dimension der Nachhaltigkeit in Zukunft größeres Gewicht erhält. Ob das auf Kosten der ökologischen Dimension gehen wird, bleibt vorerst offen.