SalzburgMilch: Neue Struktur nach Meggle-Ausstieg, Milchpreis verbessert

Geschäftsführer Andreas Gasteiger mit den neuen Aufsichtsräten der SalzburgMilch, (v.l.) Johannes Lackner, Robert Leitner, Andreas Gasteiger, Alexander Deopito und Roman Schörghofer.

Die drittgrößte Molkerei Österreichs kommt wieder zu 100 Prozent in den Besitz der heimischen Milchbauern. Mit dieser Schlagzeile ließ Anfang dieses Jahres die SalzburgMilch aufhorchen. Nach dem Ausscheiden des Miteigentümers Meggle zu Jahresbeginn wurde jetzt auch die Unternehmensstruktur der SalzburgMilch neu geordnet. Versüßt wird das den Milchbauern des Unternehmens zudem durch verbesserte Erzeugermilchpreise.

Neue Holding-Struktur

„Salzburger Alpenmilch Genossenschaft eGen.“, diese neue Genossenschaft ist laut kürzlich erfolgtem Beschluss der Generalversammlung nun das unternehmerische Herz der SalzburgMilch. Demnach werden in Folge der Rückübernahme der Anteile des vormaligen Miteigentümers Meggle die bisher bestehenden drei eigenständigen Genossenschaften zu einer einzigen fusioniert. Und zwar wird rückwirkend per 1. Jänner 2020 die Milchhof Salzburg eGen. mit der der Käsehof Besitz-Genossenschaft eGen und weiters auch mit der Tauernmilch Bischofshofen reg. Gen.m.b.H. verschmolzen. Weiters übernimmt die neue Salzburger Alpenmilch Genossenschaft eGen die Rolle als Gruppenträger für eine neu geschaffene Unternehmensgruppe, die neben der Genossenschaft und der operativen SalzburgMilch GmbH die ebenfalls neu gegründete Salzburger Alpenmilch Holding umfasst.

Robert Leitner, Tarasdorf, wurde zum Obmann gewählt

Zum Obmann der neuen Genossenschaft gewählt wurde Robert Leitner, Milchbauer aus Tarsdorf und bisheriger Obmann der Milchhof Salzburg eGen sowie langjähriger Aufsichtsratsvorsitzender der SalzburgMilch. Als seine Stellvertreter wurden Franz Bernhofer (Milchbauer aus Scheffau), Martin Fersterer (Milchbauer aus Lamprechtshausen) und Peter Lassacher (Milchbauer aus Mariapfarr) bestellt.
Neu bestellt wurde auch der Aufsichtsrat der SalzburgMilch GmbH. Robert Leitner wird weiterhin als Aufsichtsratsvorsitzender das Gremium leiten. Die weiteren drei von Eigentümerseite zu besetzenden Positionen im Aufsichtsrat werden mit Dipl.-Ing. Johannes Lackner (Milchbauer aus Flachau), Ing. Roman Schörghofer (Milchbauer aus Anthering) und dem unabhängigen internationalen Handelsexperten Mag. Alexander Deopito besetzt.
Andreas Gasteiger, Geschäftsführer der SalzburgMilch GmbH, übernimmt ab sofort auch die Leitung der Salzburger Alpenmilch Holding.

24,8 Mio. Euro Kaufpreis

Laut Bericht des Internetportals salzburg24.at haben die Genossenschaften der SalzburgMilch eine Summe von 24,8 Mio. Euro für den Rückkauf des 41,65-Prozent-Anteils an Meggle bezahlen müssen. Endfällig wurde der Betrag per 30. Juni 2020. Die Beteiligung der bayerischen Großmolkerei aus Wasserburg am Inn bestand bereits seit dem Jahr 1999 und wurde aus „strategischen Gründen“ einvernehmlich und vertragskonform beendet. Damit sind die rund 2.500 Milchbauern der neuen Salzbuger Alpenmilch Genossenschaft nunmehr wieder Alleineigentümer des Unternehmens.
Die SalzburgMilch beschäftigt derzeit rund 370 Mitarbeiter. Im Jahr 2019 hat das Unternehmen 287 Mio. kg Milch verarbeitet, davon 159 Mio. kg Spezialmilch. Der Umsatz wurde mit 229 Mio. Euro ausgewiesen. Laut einem Bericht der „Salzburger Nachrichten“ ist die Molkerei bisher gut durch die Coronakrise gekommen, ohne Kurzarbeit oder Anträge für Finanzhilfen. Allerdings musste man die Milchbauern um eine freiwillige Drosselung der Milchanlieferung ersuchen, denn die SalzburgMilch ist stark vom Ausfall des Geschäfts mit Gastronomie und Hotellerie betroffen, das in Normalzeiten rund 20 Prozent des Umsatzes ausgemacht haben soll. Laut Geschäftsführer Gasteiger habe man „einen Teil der Menge auch durch ein Geschäft in China abpuffern können“. Der Rest der überschüssigen Milch sei in die Käseproduktion und auf Lager gegangen. Die Exportquote 2019 gab das Unternehmen mit 45 Prozent bekannt.

Milchauszahlungspreis verbessert

Trotz der Herausforderungen am Markt konnte die SalzburgMilch die Erzeugermilchpreise anheben. Ausdrücklich als “Dank für die freiwillige Drosselung” wurde die Molkereileistung für gentechnikfrei erzeugte Milch ab 1. Juli für alle SalzburgMilch-Bauern um zwei Cent erhöht auf brutto 40,34 Cent pro kg Milch. Dazu kommen entsprechende Aufschläge für Spezial-Milchsorten wie Heumilch, Bio-Milch, Bio-Heumilch, die bei SalzburgMilch knap 60 Prozent der verarbeiteten Milchmenge ausmachen. Eine weitere Preisverbesserung um 1,3 Cent für die Basisqualität hat SalzburgMilch nun rückwirkend per 1. August bekanntgegeben. Die Auszahlungspreise für Spezial-Milchsorten wurden jeweils um 1,5 Cent brutto erhöht. Laut Unternehmensaussendung nehme SalzburgMilch damit „eine deutliche Spitzenstellung im Vergleich der heimischen Molkereien” ein.

- Bildquellen -

  • SalzburgMilch AR AG Web 200814: SalzburgMilch
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QuelleHans Maad
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