Salzburg: Bauern wählen am Sonntag ihre LK-Vertreter

Durch das Umweltprogramm geht der Einsatz von mineralischen Stickstoffdüngern oder chemischen Pflanzenschutzmitteln beim Grünland beinahe gegen null.
Am 16. Februar findet in Salzburg die Landwirtschaftskammer-Wahl statt. Wahlberechtigt sind etwas mehr als 32.046 Personen. LK-Präsident Rupert Quehenberger und Kammerdirektor Nikolaus Lienbacher hoffen auf eine Beteiligung von mehr als 50 %. Laut ihrem Bilanzbericht über die vergangenen fünf Jahre kamen Salzburgs Bauern vor allem wegen Dürreschäden und vermehrtem Schädlingsaufkommen unter Druck. Die LK-Mitarbeiter waren mit der Hauptfeststellung der Einheitswerte sowie immer wieder mit der Erhebung der Futterflächen auf Almen gefordertIndes könne Salzburgs Land- und Forstwirtschaft etwa hinsichtlich des Klimaschutzes “in vielen Bereichen Lösungen anbieten, die auch praxistauglich sind”, betonte Quehenberger. Endlich Früchte tragen etwa die Bemühungen für den verstärkten Einsatz des Baustoffes Holz in öffentlichen Bauten oder bei der Errichtung von Einfamilienhäusern. „In Österreich wächst so viel Holz nach wie noch nie. Damit könnte man alle 40 Sekunden ein neues Holzhaus bauen”, so Quehenberger. Das Potenzial von Holz sei auch beim Heizen noch lange nicht ausgeschöpft. “Bevor wir alle Fahrzeuge auf E-Antrieb umstellen, könnten wir in der Raumheizung mit dem verstärkten Einsatz von Hackschnitzel, Pellets oder Brennholz einen großen Beitrag zum Klimaschutz leisten.”
 
In Sachen Rinderhaltung sind Salzburgs Bauernbund-Politiker überzeugt, „dass unser Weg Zukunft hat.“ Man füttere die Rinder vor allem mit Wiesengras. Das Grünland sei durch den hohen Humusgehalt ein extrem guter CO2-Speicher. Kritik an zu intensiv bewirtschafteten Grünlandflächen wird zurückgewiesen: “Die Zahlen zeigen, dass durch das Umweltprogramm gerade im Grünland – immerhin 97% unserer landwirtschaftlichen Nutzflächen – der Einsatz von mineralischen Stickstoffdüngern oder chemischen Pflanzenschutzmitteln beinahe gegen null geht.“ In der Tierhaltung werde der Einsatz digitaler Technologien dabei helfen, den Einsatz von Medikamenten weiter zu verringern. Und ein derzeit laufendes Kälberprojekt der LK Salzburg zeige, dass es in vielen Fällen möglich wäre, lange Transportwege einzusparen. 
 
Das neue ‘Salzburger-Land’-Siegel ermögliche indes auf einen Blick, regional hergestellte Lebensmittel zu erkennen. “Wir wollen in den kommenden Jahren noch mehr Salzburger Produkte zertifizieren.“ Wenn Konsumenten nach diesen Produkten greifen, sei auch das aktiver Klimaschutz, so der LK-Präsident. Und um das Probleme der Rückkehr der Wölfe in den Griff bekommen, werde es “auf mehreren Ebenen Lösungen brauchen”. In Salzburg will man in einem Projekt Schafe künftig mit GPS-Sendern ausstatten, um sie bei Gefahr schneller orten zu können. Quehenbergers Resümee: “Für all das braucht es bäuerliche Familienbetriebe, die wirtschaftlich auf einem gesunden Fundament stehen. In vielen Bereichen ist dies derzeit nicht der Fall.“ Es brauche daher neben der Unterstützung durch die Gesellschaf faire Rahmenbedingungen bei Steuern, in der Sozialversicherung und durch die EU-Agrarpolitik. Die Landwirtschaftskammer werde nicht nur die Beratung weiterentwickeln, sondern sich auch für bessere Rahmenbedingungen für die Bauern einsetzen. “Wir wissen, dass viele Menschen hinter unserer Landwirtschaft stehen, was letztendlich allen zugutekommt.“ 

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