Sägerundholzmarkt: Rege Nachfrage nach Fichte hat wieder abgenommen

Die zu Jahresbeginn am Nadelsägerundholzmarkt herrschende rege Nachfrage nach frischem Fichtensägerundholz hat mittlerweile wieder abgenommen. FOTO: agrarfoto.com

Im internationalen Vergleich fällt der Wirtschaftsabschwung in Österreich relativ mild aus. Der Grund dafür sind anhaltend kräftige Wertschöpfungszuwächse bei den Dienstleistungen. Die Bauwirtschaft profitiert vom milden Winter und einem florierenden Tourismus.

Die Sturmereignisse der vergangenen Wochen haben in Österreich nur in vom Borkenkäfer aufgelichteten Beständen zu kleinflächigen Würfen geführt. Aufgrund des frühen Zeitpunktes im Jahresverlauf sind die angefallenen Holzmengen im saisonalen Einschlag unterzubringen. Die für Waldbesitzer dringend erforderlichen Preisverbesserungen scheinen damit aber auch wieder einen Dämpfer bekommen zu haben. Dies geht aus dem aktuellen Holzmarktbericht der LK Österreich hervor.

Sägeindustrie großteils sehr gut mit Rundholz bevorratet

Die zu Jahresbeginn am Nadelsägerundholzmarkt herrschende rege Nachfrage nach frischem Fichtensägerundholz hat mittlerweile wieder abgenommen. Die Waldbesitzer haben auf die leicht anziehenden Preise mit einem verstärkten Einschlag reagiert. Die guten Bedingungen für Holzernte und Abtransport haben zudem dafür gesorgt, dass die Standorte der österreichischen Sägeindustrie größtenteils wieder sehr gut mit Rundholz bevorratet sind. Teilweise kommt es sogar zur Kontingentierung bei der Zufuhr. Weiterhin wird über eine strenge Güteklassifizierung bei der Holzübernahme berichtet. Der Absatz von Kiefer ist nur sehr beschränkt möglich, die Nachfrage nach Lärche jedoch kaum zu bedienen. Die 7. Tiroler Nadelwertholz-Submission ist erfolgreich verlaufen. Das Höchstgebot erhielt eine Zirbe mit 587 Euro je Festmeter (FMO). Die Fichte erreichte im Durchschnitt 202 Euro/FMO.

Großes Interesse an Laubholz-Submissionen

Die Laubholz-Submissionen sind ebenfalls sehr gut verlaufen. In Niederösterreich konnten alle, in Oberösterreich nahezu alle angelieferten Stämme vermarktet werden. Die Durchschnittserlöse über alle Baumarten je FMO lagen an beiden Standorten über jenen des Vorjahres und betrugen in Niederösterreich 467 Euro und in Oberösterreich 481 Euro. Die mengenmäßig wichtigste Baumart war die Eiche, gefolgt von Schwarznuss und Bergahorn. Das Höchstgebot erhielt ein Riegelahorn in Oberösterreich mit 5.120 Euro/FMO.

Industrieholz: Zufuhr zum Teil kontingentiert

Die Standorte der Papier-, Zellstoff- und Plattenindustrie sind mit Industrierundholz bestens bevorratet. Eine teils kontingentierte Zufuhr führt zu verzögerter Abfrachtung und zum Aufbau von Waldlagern. Neben diversen Bemühungen der Industrie, angebotene Mengen auch abzunehmen, versuchen einzelne Lieferanten das Überangebot durch Exporte zu reduzieren. Rotbuchenfaserholz kann bei guter Bevorratung, bei regional nach unten angepassten Preisen, abgesetzt werden.

Am Energieholzmarkt gibt es aufgrund des Faserholz-Überangebotes und auch wegen der milden Temperaturen keine Entlastung. Mengen außerhalb von Langfristverträgen können nicht abgesetzt werden, die Lagerkapazitäten sind erschöpft.

AIZ

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