Saatgut Austria: Kauf von Originalsaatgut finanziert Sojazüchtung

Klimafitte Sojasorten aus heimischer Züchtung leisten einen Beitrag zu hohen Erträgen in der Landwirtschaft sowie zu regionalen Wertschöpfungsketten.

Laut Sortenschutzrecht ist Sojabohne vom Nachbauprivileg ausgenommen. Saatgut Austria appelliert, Originalsaatgut zu verwenden. Dies komme der heimischen Züchtung zugute.

„Wer zertifiziertes Saatgut kauft, unterstützt eine innovative Sojazüchtung in Österreich”, das betont der Obmann von Saatgut Austria, Michael Gohn, in einer aktuellen Aussendung.

Laut Gohn sind Österreichs Züchtungsunternehmen auch im internationalen Maßstab erfolgreich. Rund ein Viertel des in der EU verwendeten Saatguts stamme von heimischen Züchtern. Die österreichischen Sojasorten tragen damit zu regionalen und GVO-freien Wertschöpfungsketten bei Fleisch und Lebensmitteln auf pflanzlicher Basis bei, sowie damit auch zur Schließung der Eiweißlücke in Europa und Österreich.

Sortenliste mit 37 Prozent “Österreich-Anteil”

Die großen Erfolge bei der Sojazüchtung bestätigt auch die Sortenliste 2021. Demnach sind acht von elf neuen bzw. nunmehr 33 von insgesamt 89 Sojasorten aus heimischer Züchtung. Das entspricht einem Anteil von 37 Prozent.

Die Arbeit der heimischen Züchter fördert zudem den aktuellen Trend zum steigenden Sojaanbau in Österreich, der durch hohe Düngemittel- und Sojapreise zusätzlich gefördert wird. Gohn: „2021 gab es mit über 232.000 Tonnen und einem Plus von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr eine Rekordernte in Österreich. Davon waren 36 Prozent Bio-Soja. Das zeigt die Innovationskraft der Züchtung und die hohe Qualität des Saatguts und der Sorten.“ Er verweist in diesem Zusammenhang zudem auf das Verbot des Nachbaus von Soja in Europa.

Nachbau ist bei Soja verboten

Im Sortenschutzrecht sei festgelegt, welche Arten nachgebaut werden dürfen. Soja sei in dieser Liste nicht angeführt und somit vom Nachbauprivileg ausgenommen.

Die Sojabohne gewinnt in der heimischen Landwirtschaft weiter an Bedeutung. Dementsprechend ist sie auch ein zentraler Bereich des Projekts Klimafit, das Saatgut Austria gemeinsam mit dem Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus und den Bundesländern durchführt. „Das Ziel sind standortangepasste und klimafitte Sorten für die österreichischen Landwirte. Mit dem Projekt Klimafit fördern wir die Züchtung vor allem hitze- und trockenheitstoleranter Sorten, die für den fortschreitenden Klimawandel und seine Auswirkungen gewappnet sind“, so Michael Gohn.

Saatgut Austria ist die Vereinigung der Pflanzenzüchter, Saatgutproduzenten und Saatgutkaufleute Österreichs und übernimmt die Vertretung der gemeinsamen Interessen der Saatgutwirtschaft. Zu den Mitgliedern zählen 25 Firmen, drei Institutionen und zehn Einzelpersonen. Der Obmann der Vereinigung ist Michael Gohn (Probstdorfer Saatzucht), seine Stellvertreter sind Johann Blaimauer (RWA), Johann Birschitzky (Saatzucht Donau) und Erich Schwarzenberger (Samen Schwarzenberger).

- Bildquellen -

  • W Soja Saatgut: agrarfoto.com
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AUTORH.M.
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