Rückkehr der „vergessenen Krankheiten“

Masern und Keuchhusten bereiten den Gesundheitsbehörden derzeit Kopfzerbrechen, da sie gehäuft auftreten – obwohl sie durch eine Impfung vermeidbar wären.

Masern könnten mit hoher Durchimpfungsrate ausgerottet werden.

Früher gab es kaum ein Kind, das nicht an Masern, Keuchhusten und Co. erkrankte – oft mit schwerwiegenden Folgen bis hin zum Tod. Mit fortschreitender Entwicklung von Medizin und Forschung wurden wirksame und gut verträgliche  Impfstoffe  produziert und dadurch einige Krankheiten nahezu ausgerottet. In den letzten Jahren konnte allerdings ein besorgniserregender Anstieg der sogenannten „vergessenen Krankheiten“ beobachtet werden.

Momentan leiden viele Kinder in Österreich an Keuchhusten, bei den Masernfällen sind wir europaweit an der Spitze mit dabei. In Tirol wurden heuer bislang 44 Masern-Erkrankungen diagnostiziert – das Thema wird uns aber noch einige Wochen beschäftigen, da diese Krankheit hochansteckend ist und nahezu bei jeder ungeimpften Person ausbricht, die mit dem Masernvirus in Berührung kommt. Zweifach geimpfte Personen sowie Menschen, die bereits eine Masernerkrankung durchgemacht haben, gelten hingegen als immun. 

Impfmüdigkeit

Masern, Mumps, Röteln und weiteren Infektionskrankheiten wurden dank der Impfung in den letzten Jahrzehnten stark zurückgedrängt. Dadurch verloren sie ihren Schrecken und es  stellte sich in Folge eine Art Impfmüdigkeit ein, da diese Krankheiten nicht bzw. kaum mehr auftraten. Die Impfbereitschaft der österreichischen Bevölkerung ging zurück und somit haben Viren und Bakterien wieder leichteres Spiel. Damit sich eine Gesellschaft vor einer Infektionskrankheit, die durch eine Impfung vermeidbar wäre, wappnen kann, braucht es eine hohe Durchimpfungsrate. Nur so ist eine Herdenimmunität möglich.  Mit einer Impfquote von 95 Prozent oder mehr könnte man das Masernvirus quasi ausrotten.

Impfung auffrischen

Insbesondere Masern werden immer wieder als harmlose Kinderkrankheit abgetan, wobei gerade diese Krankheit schwerwiegende Langzeitfolgen nach sich ziehen und das Immunsystem für mehrere Jahre beeinträchtigen kann. Eine vollständige Impfung gegen Masern bietet lebenslange Immunität. Bei Keuchhusten hingegen ist eine regelmäßige Auffrischung der Impfung notwendig. Nach erfolgter Grundimmunisierung im Kleinkindalter und einer Auffrischungsimpfung im Schulalter wird eine weitere Impfung alle zehn Jahre empfohlen, Personen ab dem 60. Lebensalter sollten sich im Abstand von etwa fünf Jahren erneut gegen Keuchhusten impfen lassen.  

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  • Impfung Gegen Masern, Mumps Und Röteln Mit Impfpass, Spritze Un: Astrid Gast – stock.adobe.com
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AUTORRed. EA
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