Respektlosigkeit ist ein Beziehungskiller

Schon Oscar Wilde wusste: "Ohne Achtung gibt es keine wahre Liebe." Respekt ist eine, wenn nicht sogar die wichtigste Säule für eine erfolgreiche Paarbeziehung. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass Respektlosigkeit ein echter Beziehungskill

Respekt ist eine Frage der Aufmerksamkeit. Dazu zählt, dem anderen aktiv zuzuhören und zu einem intimen Austausch von Gedanken bereit zu sein. ©Wodicka
Respekt ist eine Frage der Aufmerksamkeit. Dazu zählt, dem anderen aktiv zuzuhören und zu einem intimen Austausch von Gedanken bereit zu sein. ©Wodicka
Ihr Partner macht Sie vor Freunden und vor der Familie schlecht oder zieht Dinge, die Sie sagen, ins Lächerliche. Bei Unstimmigkeiten wird er schnell unsachlich und verletzend. Dadurch fühlen Sie sich vom Partner nicht mehr ernst genommen und werden von Selbstzweifeln geplagt etc.
Es ist immer wieder überraschend und schockierend, wie wenig Respekt sich manche Paare zollen, die behaupten, dass sie sich lieben. Respektlosigkeit existiert in grober und subtiler Form. Genauso gibt es aktive und passive Formen. Die aktive Respektlosigkeit besteht darin, die Grenzen des anderen zu überschreiten. Passive Respektlosigkeit zeigt sich unter anderem in mangelnder Achtsamkeit für die Präsenz und Leistungen des anderen.
Respektvoller Umgang findet stets auf Augenhöhe statt und verträgt sich nicht mit einer Oben-und-Unten-Hierarchie. Da an Kommunikation immer zwei Personen beteiligt sind, sind auf sprachlicher Ebene meist auch zwei Formen von Respektlosigkeit zu gleicher Zeit am Werk.

Vom Umgang miteinander

Routine ist eine gefährliche Sache. Anfangs wird der Partner wie ein kostbares Gut behandelt, aber im Laufe der Zeit wird meist sowohl der Umgangston als auch die Umgangsform rauer. Der Respekt dem Partner gegenüber zeigt sich jedoch unter anderem darin, wie wir mit ihm und über ihn sprechen. In einer frischen Beziehung verwendet man liebevolle Kosewörter. Aber sobald der Respekt auf der Strecke bleibt, wird dies schnell ins Gegenteil verkehrt. Außerdem mäkelt man an dem anderen herum und macht ihn klein. Anfangs schwärmt man bei jeder Gelegenheit vom Partner, später überwiegen oft die Beschwerden.
Das Gegenteil von Respekt ist zum Teil Verachtung, die sich oftmals durch Sarkasmus und Zynismus ausdrückt. Augenrollen, verhöhnen sowie abschätziger Humor machen Respekt unmöglich und nähren Konflikte. Diese Art der Herabwürdigung, Beleidigung und Kränkung ruiniert jede Beziehung. Der Umgang miteinander verändert sich im Laufe der Zeit meist zum Negativen. Wenn die Liebe noch frisch ist, kreisen die Gedanken um das, was der andere fühlt, braucht und was ihm eine Freude machen könnte. Ohne Respekt nehmen die eigenen Bedürfnisse überhand und die Wünsche des Partners treten in den Hintergrund oder werden einfach ignoriert. Schon klar, man soll in einer Beziehung man selbst sein dürfen, ohne sich zu verstellen. Aber es gibt Grenzen. Es ist eindeutig ein Zeichen von mangelndem Respekt, wenn Macken und Marotten ungezügelt ausgelebt werden. Die Beziehung bzw. die Liebe des Partners ist kein Freibrief für ungezügeltes Verhalten. Rülpsen, furzen, in der Nase bohren und dergleichen sind eindeutige Zeichen von Missachtung, denn respektvolles Verhalten hat auch immer etwas mit Rücksicht und Rücksichtnahme zu tun.

Gegensteuern

Wenn eine Partnerschaft funktionieren soll, muss der Partner als Person respektiert werden. Er hat das Recht auf eine eigene Meinung und Gefühle. Das bedeutet keinesfalls, dass man alles, was der Partner tut oder sagt, gutheißen muss. Es geht lediglich darum, sein Verhalten als Ausdruck seiner Person zu respektieren.

- Werbung -
Vorheriger ArtikelViertes Einkommensminus in Folge für die Landwirtschaft
Nächster ArtikelBrexit – was lernen wir daraus?