Regionalität schafft Wertschöpfung

Wenn es um Regionalität geht, ziehen die Kammern der Wirtschaft und der Landwirtschaft an einem Strang. So werden Transportwege kurz gehalten, Arbeitsplätze gesichert und der Erlös bleibt im Ort.

WK NÖ-Präsident Wolfgang Ecker, Zimmerer Stefan Winter, Anna und Dietmar Haas, LK NÖ-Präsident Johannes Schmuckenschlager

Die Präsidenten der Landwirtschaftskammer (LK) und der Wirtschaftskammer (WK), Johannes Schmuckenschlager und Wolfgang Ecker, starteten einen gemeinsamen Appell, um Niederösterreich als Standort der Lebensmittelproduktion und heimischer Wirtschaftstreibender zu stärken.

Landwirtschaft ist wichtiger Wirtschaftsmotor in NÖ

„Die Landwirtschaft ist selbst in Zeiten der Corona-Krise ein verlässlicher Partner der Wirtschaft“, unterstrich Schmuckenschlager. So hätten die Bäuerinnen und Bauern auch nach Ausbruch der Pandemie in ihre Betriebe investiert und innovative Konzepte entworfen.

In Summe betrug das Investitionsvolumen der landwirtschaftlichen Betriebe rund 700 Millionen Euro pro Jahr. Gut ein Drittel davon entfällt auf bauliche Tätigkeiten, wie die Errichtung moderner Ställe und neuer Wirtschaftsgebäude. Ableiten lässt sich diese starke Entwicklung auch von den Anträgen auf Investitionsförderung. Bereits im Jahr 2020 wurden rund 50 Prozent mehr Anträge auf Investitionsförderung gestellt, als im langjährigen Durchschnitt. Dieser Trend hat sich heuer nochmals verstärkt. „Seit Jänner sind bereits mehr als 2.000 Investitionsförder­anträge eingereicht worden. Das ist mehr als das Doppelte verglichen mit dem gleichen Zeitraum der Vorjahre“, so der LK NÖ-Präsident.

Bei der Umsetzung der Investitionsvorhaben setzen die Landwirte auf die Kompetenz, Expertise und hohe Qualität der regionalen Gewerbe­betriebe. Das bestätigte auch Landwirt Dietmar Haas, der auf seinem Hof in einen neuen Tierwohl-Stall investiert hat. Haas dankte in diesem Zusammenhang auch dem Zimmerer Stefan Winter aus Kasten bei Böheimkirchen für dessen hervorragende Arbeit. „Wir sind auch offen dafür, wenn das Baumaterial direkt vom Bauherren selbst kommt – wie hier aus dem eigenen Wald. Der Bau des Saustalls hier war also bis hin zum Baumaterial eine Zusammenarbeit von gewerblicher Wirtschaft und Landwirtschaft“, sagte der Chef der den Bau ausführenden Holzbau Winter GmbH.

„Die gewerbliche Wirtschaft und die Landwirtschaft haben eine große Gemeinsamkeit: Sie beleben Regionen. Das ist ein zentraler Schlüssel für Wertschöpfung, Arbeitsplätze, Lehrstellen und soziale Sicherheit“, betonte Wolfgang Ecker. „Viele Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher sind in beiden Bereichen aktiv. Sie führen eine Landwirtschaft und sind auch gewerblich als Unternehmer erfolgreich“. Gleichzeitig appellierte Ecker: „Wir alle können einen Beitrag für eine gute Zukunft unserer regionalen Unternehmen leisten. Denn wer Betriebe vor Ort will, der muss ihnen auch Aufträge geben und Produkte bei ihnen einkaufen. Dadurch kann sich ein Partner-Netzwerk im ländlichen Raum etablieren, die ländliche Infrastruktur wird sichergestellt und Versorgungseinrichtungen erhalten.“

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AUTORred ER; Red. AS
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