Um zehn Prozent wird in der OÖ Gesundheitsholding ab 2022 das Budget für den Lebensmitteleinkauf erhöht, um in saisonalen Schwerpunkten bewusst auf regionale Lebensmittel zu setzen. Allein an den acht Regionalklinik-Standorten (Freistadt, Rohrbach, Schärding, Kirchdorf, Steyr, Bad Ischl, Gmunden und Vöcklabruck) bedeutet das insgesamt 670.000 Euro pro Jahr, die zusätzlich in die regionale Lebensmittelwirtschaft fließen.
„Dies ist ein weiterer wichtiger Schritt in der Strategie des Landes Oberösterreich, Lebensmittel so weit wie möglich aus der Region zu beziehen. Die jährliche Budgeterhöhung ist eine tolle Nachricht für die Patienten und Mitarbeiter der Krankenhäuser und für die regionalen Produzenten, von den Bauern bis hin zu den Lebensmittelverarbeitern“, freuen sich Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander und Agrarlandesrat Max Hiegelsberger.
Landesspitäler verpflegen täglich 5700 Menschen
5700 Menschen verpflegt die OÖ Gesundheitsholding (OÖG) pro Tag, das sind mehr als zwei Millionen „Vollverpflegungen“ (bestehend aus Frühstück, Mittagessen, Jause und Abendessen) jährlich. Ab 2022 erhöht sich der Wareneinsatz für einen solchen Tag von 4,51 auf fünf Euro. „Gesunde Lebensmittel tragen wesentlich zum persönlichen Wohlbefinden bei und sollen daher noch häufiger auf den Tellern landen. Daher ist es naheliegend, die Lebensmittel der oberösterreichischen Bäuerinnen und Bauern in der Gemeinschafstverpflegung und besonders in unseren Krankenhäusern zu stärken. Damit leisten wir auch einen Beitrag zum Klimaschutz. Die OÖ Gesundheitsholding nimmt hier eine echte Vorbildrolle ein“, sagt Haberlander.
OÖG-Geschäftsführer Karl Lehner verweist auf die große Bedeutung, die das Essen für die Patienten im Zuge eines stationären Aufenthaltes hat. „Aber auch unsere 15.000 Mitarbeiter im Konzern schätzen es, wenn Lebensmittel aus der Region kommen“, betont Lehner. Zu 60 Prozent werde bereits regional eingekauft, künftig solle auf das für Landesküchen ausgegebene Ziel (70 Prozent regionale Lebensmittel, 30 Prozent biologische Lebensmittel) hingearbeitet werden.
Direkte Kontakte auch für saisonale Schwerpunkte
Etwa 440 Mitarbeiter sind in den Küchen der Landesspitäler beschäftigt. Der Lebensmittel-Einkauf sei zentral organisiert und nach dementsprechenden Vorgaben zu erledigen, jeder Standort verfüge aber auch über dezentrale Einkaufsverantwortliche, die teils direkt in der Region einkaufen und dort auch direkte Kontakte zu Produzenten knüpfen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Brot, Molkereiprodukten, Eiern, Fleisch, Frischfisch, Obst und Gemüse. „Auch bei bäuerlichen Direktvermarktern wird bereits eingekauft, wobei sich die Lieferantenbeziehungen meist auf einzelne Themenwochen beschränken, da die benötigten Mengen oft nicht kontinuierlich zur Verfügung stehen“, erläutert Lehner.
Landschaft erfreut Auge, Produkte den Gaumen
In Oberösterreich produzierte, hochwertige Lebensmittel auch gleich hierzulande auf die Teller zu bringen ist das oberste Ziel der heimischen Landwirtschaft. Große Abnehmer sind neben dem Lebensmittelhandel und der Gastronomie die Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung. Vor allem den öffentlichen Küchen und ihrer Einkaufspolitik komme dabei eine besondere Vorbildwirkung zu, betont Agrarlandesrat Hiegelsberger stets.
Regional-Offensive – Öffentliche Küchen als Vorbilder
Das Land Oberösterreich setzt bereits seit einigen Jahren auf den vermehrten Einkauf von regionalen Lebensmitteln. Vorreiter war die Küche des Landesdienstleistungszentrums, die größte Einzelküche, in der 2018 das Projekt „RegioLem“ (regionale Lebensmittel) gestartet worden ist. Das Projekt wurde auf weitere Landesküchen ausgeweitet, mittlerweile
sind es knapp 1,3 Millionen Mahlzeiten, die in den Landesküchen jährlich serviert werden.
Erst vor wenigen Monaten ist mit der Landeskoordinationsstelle für regionale Lebensmittel (LaKoSt) eine eigene Servicestelle für Küchenleiter und regionale Lebensmittelproduzenten eingerichtet worden.
Ziel des ambitionierten Regionalbeschaffungs-Programmes für die Landesküchen ist es, bis 2025 das Verhältnis auf 70 Prozent regionale Lebensmittel,
30 Prozent biologische Lebensmittel zu bringen.
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