Reflexionen über Ära Kurz

Mit dem Buch „Reden wir über Politik“ hat Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz nun seine Version über seine Karriere als Politiker veröffentlicht. In zwei Dutzend Gesprächen mit Conny Bischofberger, geführt heuer von März bis August und von der Krone-Journalistin in dessen „Ich-Perspektive“ niedergeschrieben, hat der ehemalige ÖVP-Chef seine ganz persönlichen Ansichten und Erinnerungen preisgegeben: auf seinen steilen Werdegang ab 17 Jahren mit seinem Eintritt in die Junge ÖVP, mit 24 Jahren Staatssekretär für Integration, dann Außenminister, zweimaliger Bundeskanzler und nun nach seinem kompletten Rückzug mit 34 Jahren vom Polit-Parkett nun als Unternehmer und junger Vater. 

Kaum ein Thema, mit dem Kurz in den vergangenen eineinhalb Jahrzehnten für Furore, Applaus, aber zunehmend auch Widerstand und Ablehnung gesorgt hat, wurde ausgespart: vom Start ins Politikerleben mit dem Geilomobil, dem rasanten Aufstieg innerhalb von Regierung und ÖVP, den beiden Koalitionen mit FPÖ und Grünen, der Ibiza- und der Chat-Affäre, seinen Abgang. Kurz reflektiert über seine Familie, sein Team, seine Förderer, seine Anhänger wie auch über Kontrahenten. 

Einmal mehr bekräftigt Kurz im Buch, dass sein Rückzug aus der Politik „endgültig“ sei. Das will zumindest seine Ghostwriterin nicht ganz glauben, schreibt sie doch im Vorwort: „Reden wir über Politik ist natürlich kein Schlussstrich, es ist lediglich eine Zwischenaufnahme. Das Lebensbuch – möglicherweise mit anderen Fragestellungen – über Sebastian Kurz wird später geschrieben.“

Reden wir über Politik,
Sebastian Kurz, Edition a, 240 Seiten, 24 Euro, 
ISBN: 978-3-99001-618-3.

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AUTORRed. BW
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