Rechnungshof kritisiert Verschwendung

Während Rekord-Inflation und Teuerung dazu führen, dass Menschen sich gewisse Lebensmittel nicht mehr leisten können und die Schlangen vor den Sozialmärkten länger werden, landen jährlich 790.790 Tonnen an Essensabfällen im Müll. Das erhob der Rechnungshof in einem Bericht, der diese Woche im Rechnungshofausschuss des Parlaments diskutiert wurde. 

Der Tiroler Abgeordnete zum Nationalrat und ÖVP-Rechnungshofsprecher Hermann Gahr kritisierte im Ausschuss vor allem die „unnötige Verschwendung“ von noch genießbaren Lebensmitteln. 

„Die meisten Essensabfälle werden in privaten Haushalten verursacht mit rund 206.990 Tonnen. In der Außer-Haus-Verpflegung landen 175.000 Tonnen vermeidbare Lebensmittelabfälle im Müll. Gerade in Krisenzeiten darf es das nicht geben, wir müssen dringend die Verschwendung reduzieren“, meint der Tiroler. Mit 120.000 Tonnen verursache der Lebensmitteleinzelhandel die geringste Menge. 

Der Rechnungshof kritisiert vor allem, dass es im überprüften Zeitraum 2016 bis 2019 zu wenig Datenmaterial gibt und die vorhandenen Daten zu unterschiedlichen Zeitpunkten erhoben worden sind. Das Umweltministerium solle künftig besser „in regelmäßigen Abständen in Einklang mit den EU-Vorgaben“ solche Daten entlang der gesamten Lebensmittelkette erfassen. Aktuelle, systematisch und umfassend erhobene Zahlen über das tatsächliche Ausmaß würden laut Rechnungshof bisher fehlen, so die Kritik in Richtung Umwelt- und Klimaschutzministerium (BMK). 

Es werde deshalb auch nicht möglich sein zu beurteilen, ob das Ziel für nachhaltige Entwicklung erreicht wird, bis 2030 die Lebensmittelverschwendung pro Kopf zu halbieren. „Hier muss künftig eine durchgehende Datenerhebung erfolgen. In den öffentlichen Bereichen wie Außer-Haus-Verpflegung, Gastronomie oder Supermärkte könne man sehr wohl konkrete Daten sammeln“, schlägt Gahr vor.

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AUTORRed. SN
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