Produkte von der Streuobstwiese: Mit Genuss Vielfalt und Kulisse erhalten

Als Kooperation zwischen Landwirtschaft und Handel „auf Augenhöhe“ ist die Zusammenarbeit zwischen der „Streuobstwerkstatt“ und der Unimarkt Gruppe vorgestellt worden.

Andreas Panhuber, Max Hiegelsberger, Eva Eder und Robert Knöbl (vlnr.) fördern die Streuobstwiesen mit einer eigenen Produktlinie in Unimarkt-Geschäften.

Oberösterreich kann sich mit etwa 1,2 Millionen Streuobstbäumen auf einer Fläche von 15.000 Hektar auf die Fahnen heften, das „Streuobst-Bundesland Nummer eins“ zu sein. Dennoch sind die für das Landschaftsbild so prägenden Obstgärten rund um die Höfe im Abnehmen, während der Verlust der Arten- und Sortenvielfalt voranschreitet. So gab es vor 1960 in Österreich noch eta 35 Millionen großkronige Obstbäume in der Landschaft – heute sind es noch ungefähr viereinhalb Millionen Exemplare, oft überaltert und in schlechtem Zustand. Von den zirka 3000 Obstsorten sind mittlerweile eine Vielzahl in ihrem Bestand bedroht, vor allem alte Sorten, die nur regional verbreitet sind.

Arche für alte Obstsorten und bis 5000 Tier- und Pflanzenarten

Andreas Panhuber aus Zell an der Pram hat die Initiative „Streuobstwiesen schützen und nützen“ gegründet und sich im Herbst 2019 daran gemacht, eine neue Bio-Handelsmarke zu entwickeln. Unter der Marke „Streuobstwerkstatt“ sind mittlerweile 16 verschiedene Produkte von aktuell elf Partner-Betrieben oberösterreichweit in den Unimärkten erhältlich. „Durch die exklusive Zusammenarbeit mit dem regionnalen Lebensmittelhändler konnte ein neuer Vertriebsweg entwickelt werden für heimische Landwirte, die Streuobstwiesen bewirtschaften und pflegen“, sagt Panhuber. Der Erhalt dieser Biodiversitäts-Hotspots ist ihm ein großes Anliegen. „Eine Streuobstwiese ist eine Arche für alte Obstsorten. Dazu sind auf einer Streuobstwiese bis zu 5000 verschiedene Tier- und Pflanzenarten zu finden“, betont Panhuber.

Biodiversität sei neben dem Klimaschutz das großes Thema. „Als Konsument kaufe ich mit Produkten von der Streuobstwiese nicht nur Genuss, sondern trage auch aktiv etwas zum Erhalt der Biodiversität bei“, sagt der Innviertler. Natürlich sei auch der Preis ein wesentlicher Punkt, denn: „Jeder muss dabei etwas verdienen.“ Auch Agrarlandesrat Max Hiegelsberger schlägt in dieselbe Kerbe: „Unser Landschaftsbild hat viel mit Streuobstwiesen zu tun, sie sind ein Teil unserer Kulturlandschaft. Aber es braucht auch Abnehmer für das Obst. Landwirtschaft, Verarbeitung und Handel – jeder muss seinen Anteil daraus lukrieren können.“

Unimarkt Gruppe als Partner von Streuobst-Produzenten

Quelle: BZ/Cacha
Produkt-Palette

Robert Knöbl, Geschäftsführer der Unimarkt Gruppe: „Wir sind ein Familienunternehmen mit einen Marktanteil von etwa drei Prozent. Wir sind regional stark verankert und haben damit unsere Nische gefunden, daher passt auch die Streuobstwerkstatt genau in unsere Marke hinein.“

Unter den derzeit elf Partner-Betrieben der Streuobstwerkstatt sind auch Eva und Norbert Eder („Pankrazhofer“ aus Tragwein, die Most und Saft beisteuern. „Es ist einfach schön, wenn man sagen kann, wo es die eigenen Produkte zu kaufen gibt“, betont Eva Eder. Schließlich: „Vielfalt geht ja nur, wenn ich auch Abnehmer dafür habe“, so die Landwirtin, die ihre Streuobstwiesen mit Leidenschaft bewirtschaftet. Mittlerweile sind es außerdem 80 Bio-Landwirte aus der Region, die ihr Obst zum „Pankrazhofer“ bringen. „Wir veredeln die Äpfel und Birnen zu Saft, Most, Essig und anderen Genussmomenten. Dadurch geben wir dem Streuobst einen Wert und ermöglichen den Erhalt dieser wichtigen Natur- und Kulturlandschaft“, sagt Eder.

- Bildquellen -

  • 20210707 104419: BZ/Cacha
  • V.l.n.r. Panhuber, LRHiegelsberger, Eder, Knöbl Klein: unimarkt Gruppe, BZ/Cacha
- Werbung -
AUTORGabi Cacha
Vorheriger ArtikelDeLaval P100-Melkstandsystem : Alles „easy“
Nächster ArtikelBoden wurde zur Anlagestrategie