Die Zahl der bäuerlichen Betriebe wird bis 2025 um weitere 25 Prozent zurückgehen. Zahlen, die man eigentlich lieber nicht hören will und doch – so sagen Befragungen – Faktum sind. Josef Plank, seit 1. August Generalsekretär der LKÖ, will dieser Tatsache klar ins Auge sehen: “Ich verweigere mich, das nicht zur Kenntnis zu nehmen. Wir wissen es und wir haben die Verantwortung, die Landwirtschaft trotzdem in dieser Stärke auf den Märkten zu halten”, sagte er beim Agrarforum der Raiffeisenlandesbank OÖ. In der Landwirtschaftskammer Österreich hat Plank dazu einen Diskussionsprozess initiiert, der den Blick auf 2025 legt.
Preisabsicherung und Kommunikation
Um in der Vertretung ein starker Partner für die Bäuerinnen und Bauern zu bleiben, müssten “die Kräfte gebündelt werden”, so Plank. Was das heiöt: Effiziente Strukturen schaffen – in Organisationen genauso wie in Verbänden. Die Landwirtschaftskammer Oberösterreich gehe hier mit ihrer eingeleiteten Strukturreform beispielgebend voran.
Für die Betriebe ist vor allem die Absicherung der Preise das Thema. Plank verlangt hier faire Spielregeln seitens Verarbeiter und Handel, um den Bauern ihren fairen Anteil an der Wertschöpfungskette zu sichern. Solche “Spielregeln” könnten auch rechtlich abgesichert werden. Plank betonte ebenso die Regionalität als Chance in der Vermarktung. “Die Konsumenten stehen auf österreichische Herkunft”, so Plank und wiederholte in dem Zusammenhang die Forderung der LKÖ nach einer verpflichtenden Kennzeichnung von Fleisch und Eiern im Auöer-Haus-Verzehr. Neben der Regionalität dürfe man aber den Trend zu “veganen Lebensmitteln” nicht vergessen. “Dort spielt Herkunft keine Rolle mehr. Das sind Hightechprodukte, von denen der Landwirt nichts mehr hat”, kritisierte Plank.
Von besonderer Bedeutung sind für Plank, der auch Präsident des Österreichischen Biomasseverbandes ist, die Themen Energie und nachwachsende Rohstoffe. “Ohne Bioenergie keine Energiewende und kein Klimaschutz.” Um die Chancen für die Landwirtschaft zu nutzen, brauche es aber stabile Rahmenbedingungen.
Schlieölich nahm der Generalsekretär auch die Bäuerinnen und Bauern selbst in die Pflicht, wenn es etwa um die Kommunikation mit den Konsumenten geht: “Wir erreichen hier noch nicht die kritische Grööe, um stark aufzutreten.” Und noch eines sprach er klar an: “Der gemeinsame Nenner unter den Bauern war schon einmal grööer. Wir stecken zuviel Energie in das, was uns trennt.” Es müsse Platz für alle geben: “Betriebe, die sich am Markt orientieren genauso wie Betriebe, die ihren Erfolg woanders sehen.”
Zur Person: Generalsekretär der LKÖ seit 1. August
Josef Plank wurde als Bergbauernsohn 1958 in Reinsberg (NÖ) geboren. Der studierte Agrarökonom war bis 2000 Vorstandsvorsitzender der AMA und wechselte dann als nö. Agrar- und Umweltlandesrat in die Politik. Von 2009 bis 2015 war er Geschäftsführer der Renergie GmbH und seit Jänner 2015 ist er auch Präsident des Österreichischen Biomasseverbandes.