Plank fordert konsequente Haltung gegen Kohlestrom

Im Vergleich zum Jänner 2016 lag der Stromverbrauch um sieben Prozent höher. Dies führte zu CO2-Emissionen in Höhe von fast 700.000 Tonnen.

Biomasse liefert über das ganze Jahr hinweg zuverlässig Strom. Foto: agrarfoto.com

Der kalte Jänner hat die fossile Stromerzeugung in Österreich auf einen Rekordwert getrieben. Dies ist der neuen Strombilanz der E-Control zu entnehmen. Aufgrund niedriger Pegelstände und gefrorener Gewässer konnte die Wasserkraft im Jänner nur 30 Prozent (%) des österreichischen Stromverbrauchs decken. Daher liefen die Kohle- und Gaskraftwerke auf vollen Touren und trugen damit fast 40 % zur Deckung des Strombedarfs bei. Darüber hinaus musste Österreich 15 % seines Stromaufkommens importieren.
Insgesamt bewirkten die niedrigen Jänner-Temperaturen einen um etwa 20 % gesteigerten Inlandsstromverbrauch gegenüber einem Durchschnittsmonat. Im Vergleich zum Jänner 2016 lag der Stromverbrauch um sieben Prozent höher. Dies führte zu CO2-Emissionen in Höhe von fast 700.000 Tonnen. Josef Plank, Präsident des Österreichischen Biomasse-Verbands, betonte: „Die verstärkte Stromproduktion aus fossilen Kraftwerken im Winter wirkt sich verheerend auf unsere Klimabilanz aus. Auch Wärmepumpen und Elektroautos können nur wenig zum Klimaschutz beitragen, wenn sie mit Strom aus Kohlekraftwerken betrieben werden.“ Biomasse liefere als einzige erneuerbare Energiequelle über das ganze Jahr und 24 Stunden am Tag zuverlässig Strom, so Plank.
Ökostrom ausbauen  
55 % des im Jänner 2017 von Österreich importierten Stroms kamen aus Deutschland, 40 % aus Tschechien. Es ist laut Biomasse-Verband davon auszugehen, dass der Großteil dieses Importstroms aus Atom- und Kohlekraftwerken stammt. Plank: „Es ist nicht konsequent, wenn wir unsere Nachbarländer wegen ihrer Kernkraftwerke kritisieren, aber andererseits ihren daraus produzierten Strom beziehen.“ Einmal mehr forderte Plank Rahmenbedingungen ein, die den Ausbau der Öko-
stromproduktion ermöglichen bzw. beschleunigen.

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