20 Maßnahmen mit einem Volumen von einer Milliarde Euro für Pflegeberufe, Ausbildung, Betroffene und deren pflegende Angehörige im Nationalrat beschlossen. Wer nahe Angehörige zuhause pflegt, wird ab 2023 einen 1.500 Euro-Bonus erhalten. Voraussetzung dafür ist der Bezug von Pflegegeld zumindest in Stufe vier. Das Image und die Ausbildung sollen verbessert, die Zuwanderung für ausgebildete Pflegekräfte aus dem Ausland erleichtert werden. 

Quelle: Johannes Zinner
Nationalratsabgeordnete Irene Neumann-Hartberger (ÖVP) am Wort

Bonus ab Pflegestufe vier

“Gerade die Menschen am Land pflegen die ältere Generation oft selbst zuhause am Hof. Für die Angehörigen ist das eine enorme Herausforderung. Diese Leistung wird mit einem Bonus von 1.500 Euro pro Jahr für Angehörige anerkannt“, begrüßt Bauernbund-Präsident Georg Strasser das Paket. „Am Hof gilt das Prinzip ‚daheim vor stationär‘. Viele stoßen dabei an ihre körperlichen und psychischen Belastungsgrenzen. Für die fordernde Arbeit werden endlich auch Bäuerinnen spürbar unterstützt“, freut sich Bundesbäuerin Irene Neumann-Hartberger. Die Beschlussfassung zu diesem Angehörigenbonus erfolgt formal erst im Herbst.

 

Rechtsanspruch auf Pflegekarenz

Können pflegende Angehörige aufgrund von Krankheit, Urlaub oder sonstigen Gründen die Pflege nicht selbst übernehmen, werden sie darüber hinaus für die Ersatzpflege früher als bisher finanzielle Unterstützung erhalten.  Auch werden pflegende Angehörige bei den Kosten für Kurse unterstützt, das Angebot für kostenlose Angehörigengespräche ausgeweitet und die 24-Stunden-Betreuung verbessert. Zudem soll die erhöhte Familienbeihilfe nicht mehr auf das Pflegegeld angerechnet werden, was bedeutet, dass 45.000 Menschen 60 Euro mehr pro Monat bekommen sollen.

Image-Politur für Pflegeberufe

Pflegerinnen und Pfleger bekommen mehr Gehalt und außerdem gibt es ab dem 43. Lebensjahr eine zusätzliche Entlastungswoche. Um auch die Nachfrage nach Pflegekräften im Inland leichter decken zu können, dürfen ausgebildete Fachkräfte aus dem Ausland leichter nach Österreich einreisen. Die Zuwanderung wird ihnen mit einer schnellen Arbeitserlaubnis leichter gemacht.

600 Euro Anreiz für Pflege-Ausbildung

Gerade in Pflegeberufen gehen die Fachkräfte aus, weshalb die Regierung mehr Anreize schafft. Wer seine Erstausbildung in einem Pflegeberuf macht, erhält dafür einen Ausbildungszuschuss von zumindest 600 Euro im Monat. Und auch Personen, die über das AMS eine geförderte Pflegeausbildung machen, erhalten ab September 2023 ein Pflegestipendium von zumindest 1.400 Euro im Monat.

Modellversuch Pflegelehre

Neben der schulischen Ausbildung in der Pflege soll es zum Beispiel auch in landwirtschaftlichen Fachschulen eine Pflegelehre geben.

 

- Bildquellen -

  • Sitzung des Nationalrates: Johannes Zinner
  • : Pixabay
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AUTORRed. M.R.
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