Der Fungizideinsatz in Wintergerste war heuer wieder sehr wirtschaftlich. Laut Alexander Auer von der BASF-Fachberatung in Österreich hat der vorbeugende Krankheitsschutz mittels Fungiziden Mehrerträge und Mehrerlöse gebracht.
Laut Präsentation bei der diesjährigen BASF-Beratertagung hat eine Behandlung zum 1- bis 2-Knotenstadium (EC 31 bis 32) in den unternehmenseigenen Exaktversuchen ein Ertragsplus von rund 1.700 kg/ha ergeben und war unter Berücksichtigung der zuordenbaren Kosten mit 165 Euro/ha auch erlösverbessernd.
Doppelbehandlung war ebenfalls positiv
Auch die Doppelbehandlung war mit gut 170 Euro/ha wirtschaftlich positiv. Den Aussagen zugrunde liegen sechs Exaktversuche in Ritzlhof und in Rohrbach bei Linz. Die unbehandelte Kontrolle erbrachte 9.100 kg/ha. An Krankheiten wurden Mehltau, Zwergrost, Netzflecken und Ramularia bonitiert, wobei letztere das Hauptübel war. Zum Einsatz kam eine Tankmischung aus Revytrex und Folpan in ES 39 bis 49. Bei Doppelbehandlung wurde zum ersten Termin Balaya vorgelegt, gefolgt von der erwähnten Tankmischung zum Ende des Schossens (ES 39 bis 49). Bestätigung fanden die BASF-Auswertungen in der Zusammenfassung der Fungizidversuche der LK OÖ durch Berater Hubert Köppl. Auch in den LK-Versuchen lag die Doppelbehandlung mit Balaya (0,8 l/ha, ES 32) gefolgt von Revytrex + Folpan 500 SC (jeweils 1,5 l/ha in ES 55/59) bei Mehrertrag und Mehrerlös voran. Unter den Produkten anderer Hersteller war nur die Spritzfolge Delaro Forte (1,0 l/ha, ES 32) sowie Ascra Xpro (1,0 l/ha) + Folpan 500 SC (1,5 l/ha, ES 55/59) ebenso erfolgreich.
Ramularia erfordert Folpet-Zusatz
Wichtig war Köppl der Hinweis, dass eine Ramularia-Vorbeugung jedenfalls den Zusatz des Wirkstoffes Folpet (Folpan 500 SC) erfordert. Das Kontaktfungizid bringt eine deutliche Verbesserung des Wirkungsgrades der Carboxamidanwendungen und beugt zudem Resistenzbildungen vor.
Auch beim Weizen waren laut BASF-Exaktversuchen die Fungizideffekte heuer gut sichtbar. Im Trockengebiet galt es, Septoria tritici und Microdochium nivale in Schach zu halten neben Gelb- und Braunrost, im Feuchtgebiet war Septoria tritici die Hauptkrankheit.
Weizen war häufig von Septoria tritici befallen
Unter den BASF-Produkten bewährte sich im Trockengebiet neben dem bekannten Adexar Top das neue Produkt Balaya (1,0 l/ha) mit 580 kg/ha Mehrertrag bzw. rund 37 Euro/ha Mehrerlös. Im Feuchtgebiet war Revytrex (1,5 l/ha) erfolgreich gegen Septoria tritici und Braunrost mit beachtlichem Mehrertrag von rund 1.400 kg/ha bzw. 164 Euro/ha Mehrerlös. Bestätigt haben diese Ergebnisse wiederum die LK OÖ-Fungizidversuche. Am Standort Bad Wimsbach sehr gut abgeschnitten hat die Einfachanwendung von Balaya (1,5 l/ha, ES 49) mit einem Mehrerlös von knapp 130 Euro/ha. Das Ertragsniveau lag hier bei knapp 10.000 kg/ha. Über alle Fungizidversuche in Oberösterreich gemittelt waren heuer die Einfachbehandlungen erfolgreicher als Doppel- oder Dreifachspritzungen. Begründet ist dies in der ab dem Schossen zunehmend trockenen Witterung in Oberösterreich, die den anfangs starken Krankheitsdruck abgefangen hat. Ertraglich liegen die Produkte Ascra Xpro, Revytrex, Elatus Era und Univoq auf vergleichbarem Ertragsniveau – im Versuch rund 9.400 kg/ha. Leichte wirtschaftliche Vorteile hat das BASF-Produkt Revytrex aufgrund seines vergleichsweise etwas vorteilhafteren Preises.
Carboxamid nun auch für Zuckerrübe
Mit dem Produkt Alonty bringt BASF nun auch die Wirkstoffe Mefentrifluconazol (Revysol) und Fluxapyroxad (Xemium) in die Zuckerrübe. Die Zulassung wurde bereits für die Anwendung im laufenden Jahr erteilt. Damit steht gegen Cercospora, Echten Mehltau, Ramularia und Rübenrost ein Mittel aus der Wirkstoffklasse der Carboxamide zur Verfügung, was die Resistenzvorbeugung wesentlich verbessert.
Die Anwendungsempfehlung lautet auf Alonty (0,8 l/ha) zur Erstanwendung, gefolgt von einem Azolprodukt und im Bedarfsfall einer dritten Spritzung mit Revyona (1,5 l/ha). Wichtig ist, jeweils ein Kontaktfungizid (Kupfer) beizumischen. Auch bei neueren CR+Sorten sollte die Spritzfolge in voller Aufwandmenge beibehalten werden, um das Ertragsvermögen zu sichern und Resistenzen vorzubeugen.
- Bildquellen -
- 2341 W02 Septoria Tritici BASF: BASF
- 2341 W03 Cercospora BASF: BASF
- 2341 W01 Ramularia BASF: BASF