In knapp einem Monat jährt sich die Reaktorkatastrophe von Fukushima zum elften Mal. Damit reiht sich das Unglück in eine lange Serie von radioaktiven Zwischenfällen in der Geschichte der zivilen Atomkraftnutzung seit 1954. Im Jahr 2022 setzt Europa nicht etwa auf eine nachhaltige und ökologische Energiewende, sondern auf riskante Atomenergie und auf fossiles Gas.
Klare Worte äußert einmal mehr LH-Stv. Stephan Pernkopf: „Die Brüsseler Pläne, der Atomkraft ein grünes Mascherl umzuhängen und Finanzinvestitionen in die AKWs zu ermöglichen, sind aufs Schärfste zu verurteilen. Die Atommeiler sind meilenweit von nachhaltig und klimafreundlich entfernt, ganz im Gegenteil, sie sind sogar ein Sicherheitsrisiko für die kommenden Generationen.“
Durch die grenznahen Standorte sei Niederösterreich besonders betroffen, so Pernkopf und erklärte, dass dieser Schritt das Engagement all jener durchkreuze, die sich für eine Zukunft der Energiegewinnung aus Erneuerbaren Energien einsetzen. Auch die Endlagerung des Atommülls sei noch nicht einmal technisch gelöst.
Auch der EU-Abgeordnete Alexander Bernhuber reagiert empört: „Der Green Deal darf nicht die Hintertür für eine Renaissance der Atomkraft in Europa werden.“ Weil Atomenergie weder grün noch nachhaltig sei „werden wir im Europaparlament alle Möglichkeiten nutzen, diesen Vorschlag zu verhindern“, nimmt Bernhuber auch Bezug auf die Taxonomie. Die EU-Kommission legt dabei fest, welche Finanzinvestitionen als klimafreundlich gelten.
Im nationalen Schulterschluss arbeiten österreichische Politiker gegen die geplanten Atomkraft-Investitionen. Österreichische Banken, Versicherungen und Finanzinstitute sollen mit keinen Atomkraft-Investments handeln, so die Forderung. Mit gutem Beispiel voran gehen wollen die Raiffeisengruppe, die Uniqa Versicherung, die Wiener Städtische Versicherung, die Wüstenrot-Gruppe, die NÖ Versicherung und die Hypo Landesbank NÖ.
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- 11 03 06 22 NO: Pixelio.de/Thommy Weiss