Paprika – eine Pflanze mit vielen Facetten

Ernährungsberatung von TCM-Expertin Mag .Susanne Lindenthal

Mag. Susanne Lindenthal, TCM-Expertin ©ZVG
Mag. Susanne Lindenthal, TCM-Expertin ©ZVG
Paprika zählen wie Paradeiser zur Familie der Nachtschattengewächse. Während man umgangssprachlich von der Paprikaschote spricht, ist die Frucht botanisch gesehen eine Beere, genauer gesagt, eine Trockenbeere.

Innerhalb der Gattung Paprika (Capsicum) werden 33 Arten unterschieden. Die Pflanze produziert, solange sie keine reifen, zumeist roten Früchte ausgebildet hat, immer wieder Blüten. Das macht sich die Industrie zunutze und erntet vorwiegend grüne Früchte, um die Pflanze weiterhin zur Blütenproduktion und damit zu einem höheren Ertrag zu zwingen. Einige Pflanzen können auch bei uns im Freiland gezogen werden. Ein Merkmal dafür sind die Blätter – jene Pflanzen mit langen spitzen Blättern gedeihen im Freiland, die mit herzförmigen Blättern können bei uns nur im Glashaus gezogen werden. Inhalt und Wirkung: Fast allen Paprikasorten gemeinsam ist der Inhaltsstoff Capsaicin, der in unterschiedlichsten Konzentrationen für die jeweilige Schärfe in den Früchten sorgt. Capsaicin ist fettlöslich, farblos und wird durch das Kochen nicht zerstört. Der heute wohl bekannteste medizinische Einsatz von Capsaicin ist gegen rheumatische Beschwerden mithilfe von Wärmepflastern. Capsaicin reizt die Nervenenden und führt zu einem Schmerzempfinden, welches als “heiö” oder “scharf” wahrgenommen werden kann. Auf diesen Schmerz reagiert der Körper mit einer erhöhten Durchblutung und es werden Endorphine, ausgestoöen, die zum sogenannten “Pepper-High” führen. Die Schärfe von Chilis wird nach wie vor in Scoville-Einheiten (SHU = scoville heat units) gemessen. Wilbur L. Scoville hat einfach die jeweilige Substanz mit Wassertropfen verdünnt und gezählt, wie viele Tropfen es braucht, um die Substanz zu neutralisieren. D. h. wenn etwas beispielsweise 200.000 Tropfen Wasser braucht, um neutralisiert zu werden, dann hat diese Substanz auf der Scoville-Skala einen Wert von 200.000 SHU. Alles über 200.000 SHU entspricht der im Handel verwendeten Schärfe 10. In der TCM gilt der Paprika als Schleimlöser. Dabei unterscheidet die TCM aufgrund der Schärfe der Früchte. Der milde Gemüsepaprika ist thermisch kühl und wird dem Element Erde zugeordnet, er hat einen besonderen Bezug zu Milz und Magen, aber auch zu Dickdarm und Herz. Die scharfen Chilis sind thermisch heiö und scharf im Geschmack und werden daher dem Metall-Element zugeordnet.

Mag. Susanne Lindenthal, TCM-Expertin, www.essenbelebt.at
E-Mail: info@essenbelebt.at

- Werbung -
Vorheriger ArtikelEindrucksvolle Leistungen in Sachen Natur- und Landschaftspflege geehrt
Nächster ArtikelZwischenbilanz LE 2014 – 2020: “Der öffentliche Rahmen hält”