Pannatura-Chef Matthias Grün (2.v.l.) im Kreise seiner Kooperationspartner.

Im Herzen der Bundeshauptstadt, nur einen Steinwurf vom Stephansdom entfernt, lud die Pannatura GmbH diese Woche zum schon traditionellen Frühstück, um einen Einblick in die unternehmenseigene Bilanz für 2023 zu gewähren. Exakt 30 Jahre nach der Gründung der Esterhazy Stiftungen – mit 44.000 Hektar hierzulande der größte private Grundbesitzer – sei man heute ein „wachstumsstarker Wirtschaftsbetrieb“, wie Matthias Grün, Stiftungsvorstand und Pannatura-Geschäftsführer erklärt. Mit den 142 Mitarbeitern sei es gelungen, im Vorjahr einen Umsatz von 40,5 Mio. Euro zu erwirtschaften, was einem Plus von 3 Prozent gegenüber 2022 entspricht. Das aus der Land- und Forstwirtschaft generierte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen betrug nahezu 10 Mio. Euro. Und das trotz wirtschaftlich und klimatisch herausfordernde Rahmenbedingungen, wie Grün betont. Zurückzuführen sei das positive Ergebnis nicht zuletzt auf die biodiversitätsfördernde Bewirtschaftung mit über 30 Kulturen auf großen zusammenhängenden Flächen.

Die volatilen Preisentwicklungen bei nahezu allen agrarischen Gütern – von Getreide bis Holz – konnte Pannatura eigenen Angaben zufolge durch Just-in-Time-Lieferungen mit dem eigenen LKW-Fuhrpark kompensieren. Konkret wurden rund 3.900 Tonnen Bio-Getreide (Weizen, Gerste, Roggen, Durum) sowie 2.800 Tonnen Bio-Hackfrüchte (Soja, Sonnenblumen, Mais, Kürbis, Erbsen, Kichererbsen) im Inland vermarktet.

Im Holzgeschäft von der Straße auf die Schiene

Von den rund 280.000 Festmetern geernteten Rund- und Industrieholz ließ der Esterhazy-Forstbetrieb im Vorjahr knapp dreiviertel über das unternehmenseigene Verladegleis abtransportieren. „Dadurch konnten rd. 5.400 LKW-Ladungen eingespart und das Klima geschont werden“, heißt es. 13 Züge wurden als „Ganzzug“ mit 28 Güterwaggons konzipiert. Zusätzlich durfte man sich über eine anhaltend hohe Nachfrage nach Brennholz freuen. Etwa 1.000 Lieferungen wurden direkt an diverse Kunden ausgeliefert.

Auch in der Produktveredelung machte der burgenländische Agrarbetrieb gute Geschäfte. „Trotz teils ungünstiger Rahmenbedingungen in der Gastronomie und Hotellerie“, wie man anmerkt. Die Fleischverarbeitung am Standort Donnerskirchen konnte die Produktion weiter ausbauen und vermarktete im Vorjahr gut 100 Tonnen Wild und rd. 20 Tonnen Bio-Rindfleisch.

Restaurant als weiteres Standbein

Zufrieden zeige man sich außerdem mit der anhaltend hohen Nachfrage nach Festen und Betriebsbesichtigungen. Insgesamt besuchten so 10.000 Besucher das Landgut Esterhazy. Heuer will man ab 1. Juni mit einem „Heurigen im Sommergarten“, einem ganzjährig geöffneten Restaurant sowie einem neuen Ab-Hof-Verkauf weitere Konsumenten auf den Betrieb locken.

Biofeldtage im Mai

Zum dritten Mal werden am 24. und 25. Mai auch bei den Biofeldtagen die Hoftore für Brancheninsider und Konsumenten geöffnet. Die entsprechenden Vorbereitungen seien bereits im Laufen, wird stolz informiert.

Kooperationen im Sinne der Nachhaltigkeit

Die bekannten Bestrebungen der Pannatura GmbH in Sachen Ökologie und Nachhaltigkeit stehen auch bei wirtschaftlichen Entscheidungen Vordergrund. Grün: „In sämtlichen Partnerschaften leitet uns der Nachhaltigkeitsgedanke und damit einhergehend eine verantwortungsvolle und vorausschauende Planung.“ So kooperiert Esterhazy etwa mit der Bäckereikette Felber, die bei Mehl und Getreide ausschließlich auf österreichische Ware setzt. Beim Versand von Frischfleisch wird neuerdings auf den Verpackungshersteller „Supaso“ gesetzt, der sich auf Recyclinglösungen im Verpackungsbereich spezialisiert hat. Eine langjährige Zusammenarbeit besteht außerdem mit der Privatbrauerei Gols, welches ebenfalls auf 100 Prozent österreichische Rohstoffe setzt

biofeldtage.at

- Bildquellen -

  • Gruppenfoto: Andreas Hafenscher
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AUTORRed. CW
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