Dieser Sommer verlief für einen Osttiroler Schafbauern nicht wie gewünscht. Er musste seine Schafe verfrüht von der Alm treiben, da 26 Stück von ihnen teilweise nachgewiesenermaßen von einem Wolf gerissen, teilweise vermisst wurden. Für den Schadwolf wurde bereits eine Abschussverordnung des Landes Tirol erlassen.
Zusätzlich will nun noch die Organisation Tierschutz Austria an ihm “ein Exempel statuieren”, wie die Juristin Michaela Lehner gegenüber der Tiroler Tageszeitung (Ausgabe vom 23. August 2024) meinte. Zwar wolle der Tierschutzverein den Bauern laut eigener Aussage nicht in Bedrängnis bringen, dennoch solle so gegen die Abschussverordnungen des Landes Tirol vorgegangen werden. Bereits im Juli zeigte Tierschutz Austria unter anderem LH Anton Mattle und seine Stellvertreter Josef Geisler und Georg Dornauer wegen Amtsmissbrauch in Sachen Wolf an.
Vorgeworfen werde dem Bauern laut Bericht, dass er wusste, dass ein Wolf im Almgebiet umging, und seine Schafe dennoch nicht besser geschützt hätte. Der Bauer entschärft die Vorwürfe und erklärt, dass ein Herdenschutzzaun auf der Alm aufgrund der Topographie nicht machbar sei – außerdem seien die Schafe nach dem Rissgeschehen wieder in den Stall gebracht worden.
Reaktionen vonseiten der Politik
Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, der selbst auf einem Bauernhof in Osttirol aufgewachsen ist, stellt sich hinter die Praxis der Almwirtschafter: „Dass eine NGO aus Wien einen Bauern in Osttirol anzeigt, macht mich fassungslos. Dass zeigt, dass sie keine Ahnung von der Realität und der harten Arbeit unserer Almbauern haben. Die Abschussverordnungen der Bundesländer haben sich bewährt und wir werden diesen Weg konsequent weitergehen. Ich kämpfe weiterhin dafür, dass der Schutzstatus gesenkt wird. Der Wolf ist keine gefährdete Tierart und gehört reguliert wie jede andere Wildart auch.“
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- Schafe Weide: agrarfoto.com