Ostern ist mit dem Ende der Fastenzeit Hochsaison für Hühner und Hühnerbauern. Ganze 70 Millionen Eier werden rund um das höchste kirchliche Fest in Österreich verzehrt, das sind zehn Prozent des Jahresverbrauchs. „Ein Ei ist aber viel mehr als ein Grundnahrungsmittel. Es ist ein wertvolles Qualitätsprodukt“, betont Landesbäuerin Johanna Haider.
Eier kommen häufig in das Einkaufswagerl
Mehr als ein Drittel der österreichischen Haushalte kauft einmal pro Woche Eier. Diese sind somit geeignete Lockartikel im Lebensmitteleinzel-handel. Der Großteil der Eier, nämlich knapp 50 Prozent, werden beim Diskonter gekauft. Geschaut wird vor allem auf den Preis. Immer mehr Konsumenten achten aber auch auf die Herkunft und Produktionsweise. Die österreichischen Eier kommen zu
61 Prozent aus Bodenhaltung, 26 Prozent entstammen der Freilandhaltung und 13 Prozent kommen aus Bio-Haltung. „Erfreulicherweise sind Herr und Frau Österreicher patriotisch beim Eierkauf. Das ist überlebenswichtig für unsere Legehennenbetriebe. Sie produzieren die Eier unter den europaweit strengsten Tierschutzrichtlinien“, betont Haider.
Das AMA-Gütesiegel garantiert die Einhaltung der geforderten Produktionsauflagen. Die Stempelung am Ei in Kombination mit der Eierdatenbank gibt Sicherheit beim Eierkauf, indem sie Herkunft und Haltung sichtbar macht. Mit dem „Quick-Egg-Check“ unter www.eierdatenbank.at können die Konsumenten die gebotene Transparenz schnell und unkompliziert nutzen.
Die Herkunft von Eiern sollte aber nicht nur zu Ostern ein Thema sein. Ein Manko sieht Landesbäuerin Johanna Haider in der fehlenden Kennzeichnungspflicht in der Gastronomie und in den Verarbeitungsprodukten, die auch sämtliche Eier betrifft.
„Die Bevölkerung soll Klarheit darüber haben, woher die verarbeiteten Eier kommen.“ johanna haider
Mit der EU-Primärzutatenverordnung muss seit 1. April 2020 zwar auch die Herkunft von Eiern angegeben werden – allerdings nur, wenn diese die Hauptzutat im jeweiligen Produkt darstellen. Verarbeiter greifen leider oftmals zu den billigen Käfigeiern aus ausländischer Produktion, anstatt heimische Eier aus tierfreundlicher Haltung zu verwenden.
Verpflichtende Kennzeichnung für alle Lebensmittel gefordert
„Die Bevölkerung soll Klarheit bekommen, woher die verarbeiteten Eier in Kuchen, Keksen, Nudeln und Fertiggerichten kommen und wie die Legehennen gehalten werden. Daher fordern wir Bäuerinnen eine verpflichtende Kennzeichnung für alle Lebensmittel“, betont Landesbäuerin Johanna Haider. Angesichts der bevorstehenden Feiertage appelliert sie, beim Konsum rund um das Osterfest auf heimische Herkunft der verwendeten Produkte zu achten. Ob beim Eierpecken, beim Festtagsmenü oder beim traditionellen Osterkipferl: „Auch bewusster, regionaler Genuss hat Symbolkraft“, ist die Landesbäuerin überzeugt.
- Bildquellen -
- Osterei: Foto: Bauernbund