Trotz Corona-Pandemie und Rekord-Unwettern könne über das Versicherungsjahr 2021 ein positives Resümee gezogen werden. Das berichteten die Vorstände der Oberösterreichischen Versicherung, Generaldirektor Othmar Nagl und Vorstandsdirektorin Kathrin Kühtreiber-Leitner im Rückblick auf das abgelaufene Geschäftsjahr.
Pandemie und Hagel prägten das Jahr 2021
Die rasant angesprungene Konjunktur und Indexaufwertungen haben zum Prämienwachstum beigetragen. „Anders als im Vorjahr haben die zwischenzeitlichen Lockdowns keine deutlichen Spuren, etwa in der Schadenstatistik, hinterlassen“, sagt Nagl.
Im Kerngeschäft, dem Schaden-Unfall-Bereich, konnte die Oberösterreichische prämienseitig um 4,3 Prozent (%) auf 472,3 Millionen (Mio.) Euro gegenüber dem Vorjahr zulegen. „Mit einem Plus von acht Prozent gegenüber dem Vorjahr ist die Kfz-Kasko einmal mehr der klare Wachstumstreiber der Schaden-Unfall-Versicherung“, berichtet Kühtreiber. Weiter rückläufig entwickelt sich dagegen die Lebensversicherung.
Im Vergleich zum bisher größten Ereignis mehr als verdreifacht habe sich die Schadenleistungen aus Unwettern. „Vor allem die massiven Hagelschläge Ende Juni werden unser Haus noch länger beschäftigen“, resümiert Nagl. Etwa 16.500 Schäden seien bereits in Bearbeitung, täglich kämen noch neue dazu. Die Versicherungsleistungen betragen bereits 143 Mio Euro. Dazu kamen die Ausläufer der deutschen Hochwasserkatastrophe – somit eine auf mehr als 160 Mio. Euro gestiegene Schadenlast aus Naturkatastrophen. Zum Vergleich: Das bisher teuerste Schadenereignis war Hagel „Wolfgang“ im Jahr 2009, der Schäden in Höhe von etwa 50 Mio. Euro verursacht hatte.
Zufriedenstellend aus Sicht der Versicherung
Insgesamt sei das Versicherungsjahr 2021 mit einer „Combined Ratio“ – das ist die Summe aus Schäden und Kosten in Relation zum Prämienaufkommen – von 94,4 % nach 84,4 % im Vorjahr angesichts der hohen Versicherungsleistungen durch die vielen Unwetterschäden versicherungstechnisch immer noch zufriedenstellend. Unter dem Strich bringe das Jahr ein voraussichtliches Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von 35,6 Mio. Euro, verglichen mit 33,8 Mio. Euro 2020.
Erfreulich ist auch der Österreich-Sieg in der Kategorie „Schadensmanagement“, der sich bei einer Umfrage des Finanz-Marketing-Verbandes Österreich niederschlug und einen Preis einbrachte.
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- Othmar Nagl und Kathrin Kühtreiber-Leitner: oö versicherung/wakolbinger