Kommentar von Thomas Mursch-Edlmayr,
Redaktionsleitung Oberösterreich.
Beim Tierwohl ist Österreich im internationalen Vergleich bereits jetzt Spitzenreiter – das belegt eine aktuelle Studie der Tierschutzorganisation „World Animal Protection“. Mit dem Tierwohl-Pakt, iniitiert von Landwirtschaftsministerin Köstinger, soll diese Vorreiter-Rolle nun weiter ausgebaut werden. Dieser Vorstoß wird von allen Branchenvertretern goutiert und soll auch viel zusätzliches Geld auf die Betriebe von tierhaltenden Landwirten bringen. Diese haben aber ohnehin großes Interesse am Wohlergehen ihrer eigenen Tiere – bildete dieses doch die Basis für den wirtschaftlichen Erfolg. Voraussetzung dafür ist jedoch auch, dass die Produkte einen Absatz finden.
Frei nach dem Motto: „Sie wünschen, wir spielen!“, wollen die Konsumenten mehr Tierwohl und sind auch die Bauern bereit, nach diesen Kriterien zu produzieren. Aber: Höhere Standards führen zu höheren Kosten und bedingen folglich auch höhere Preise. Die Konsumenten müssen auch bereit sein, diese qualitativ hochwertigeren Lebensmittel aus heimischer Produktion zu kaufen. Und vor allem mehr dafür zu bezahlen. Denn beste Qualiät kann es eben nicht zum billigsten Preis geben.
Lose Lippenbekenntnisse der Konsumenten sind hier daher viel zu wenig. Was es braucht, sind vielmehr Begleitmaßnahmen, wie beispielsweise die Schaffung von Qualitäts-Markenprogrammen und die Bewerbung der Tierwohl-Produkte in Zusammenarbeit mit der AMA und dem Lebensmitteleinzelhandel. Ansonsten hat es sich schnell wieder ausgespielt. Denn wie heißt es im Volksmund so schön: Ohne Göd ka Musi!