Österreicher Karl Lingenhel ist Biolandwirt des Jahres

Biolandwirt Karl Lingenhel. Foto: Timo Jaworr

Beim diesjährigen CeresAward, der Wahl zum Landwirt des Jahres, wurde Karl Lingenhel aus Doren (Vorarlberg) in der Kategorie Biolandwirt zum Sieger gekürt. Den bedeutenden Preis verlieh am 16. Oktober agrarheute auf der „Nacht der Landwirtschaft“ in Berlin (D).

“Auf dem Siegerhof werden Ideen zu Ende gedacht, dieser Landwirt ist immer am Ball, bildet sich fort, probiert Neues aus, ohne sich zu verrennen, er ist nah am Verbraucher und jeder Winkel seines Betriebs ist vorbildlich gestaltet und jederzeit vorzeigbar“, so die Juroren über Karl Lingenhel.

Mit Karl Lingenhel kommt zum zweiten Mal in Folge der „Biolandwirt des Jahres“ aus Österreich. 2018 gewann Sepp Eisl aus Abersee, Salzburg in der Kategorie. Energielandwirt Tobias Ilg aus Dornbirn in Vorarlberg wurde im vergangenen Jahr sogar zum Gesamtsieger, zum „Landwirt des Jahres 2018“, gekürt.

Linda Kelly (D) wird Landwirtin und Unternehmerin des Jahres 2019 

Quelle: Timo Jaworr
Linda Kelly aus Herdwangen in Baden-Württemberg (D) ist Landwirtin und Unternehmerin des Jahres 2019. Foto: Timo Jaworr

Über 240 Bewerbungen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum sind dieses Jahr für den CeresAward eingegangen. 33 von ihnen, drei je Kategorie, hatte die Jury in die Shortlist gewählt. Gesamtsiegerin und somit “Landwirtin des Jahres 2019“ wurde  Linda Kelly aus Herdwangen in Baden-Württemberg (D). Sie konnte sich auch in der Kategorie  “Unternehmerin“ durchsetzen.

Hier die Gewinner in allen Kategorien im Überblick:
• Landwirtin des Jahres 2019 und Unternehmerin: Linda Kelly, Herdwangen 
• Junglandwirt: Magdalena Zelder, Wittlich-Bombogen
• Ackerbauer: Phillip Krainbring, Wanzleben-Börde
• Biolandwirt: Karl Lingenhel, Doren, Österreich
• Energielandwirt: Wolfram Wiggert, Löffingen
• Schweinehalter: Martin Volke, Fritzlar 
• Milchviehhalter: Andreas Kraus, Deubach
• Geflügelhalter: Fabian Häde, Alheim (Gewinner)
• Manager: Lutz Philipp Decker, Hohenhameln 
• Geschäftsidee: Jens van Bebber, Samern 
• Fleischrinderhalter: Christian Rohlfing, Deyelsdorf

Der ausgezeichnete Biobetrieb Lingenhel in Vorarlberg

Wie in einem alten Heimatfilm sieht es aus, wenn man die Kuppe hinter dem Örtchen Doren in Vorarlberg hinunterfährt und bald den Betrieb nahe der Straße entdeckt: Ein dunkles Holzschindelhaus, daneben einige Kühe, die unter knorrigen Obstbäumen grasen, im Hintergrund eine weite Bergkulisse samt blauem Himmel. Umso überraschender: Hier wird moderne, mutige Biolandwirtschaft betrieben. 30 ha Land, 25 Milchkühe, ein paar Hühner sowie Streuobstbäume und Bienenkästen gehören zum Betrieb von Karl Lingenhel. Der 55-Jährige setzt nicht auf Masse, sondern auf ein kluges Kreislaufkonzept. Bodenaufbereitung, Produktveredelung und Direktvermarktung sind die Stichwörter. 

Den geerbten Milchviehbetrieb stellte Lingenhel 1999 auf bio um. Im Stall steht seitdem Original-Braunvieh, zum Fressen gibt es eigenes Heu und Gras, der Festmist wird kompostiert. „Unsere Tiere sind seitdem viel gesünder und vitaler“, sagt er. Im neuen Laufstall fühlen sie sich wohl. Kein Wunder, das begrünte Dach mit Wasserspeicher sorgt trotz drückender Sommerhitze für kühle Luft. Auch den Bienen gefällt die oberste Etage. Mehr als zehn Völker summen auf dem blühenden Dach. Neben Honig bieten die Lingenhels selbst gemachte Marmeladen und Obstbrände an. Die Milch verarbeiten sie in der eigenen Minikäserei. Verkauft wird im Hofladen, den hellen Veranstaltungsraum vermieten sie für Feiern, empfangen Schulklassen und Seminargruppen.

 

 

 

- Bildquellen -

  • Unternehmerin LindaKelly TJR 0690: Timo Jaworr
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