In Österreich wird dieser Tage unter Volllast produziert.

Auch hierzulande sind Eier dieser Tage heiß begehrt. Das ist nicht zuletzt der alljährlichen Nachfragespitze zum Osterfest geschuldet. Laut aktuellem Marktbericht der Österreichischen Frischeier Erzeugergemeinschaft (EZG Frischei) verursachen die Vogelgrippeausbrüche nicht nur in den USA und Europa, sondern weltweit große Turbulenzen auf den Märkten. Die Spotmarktpreise sind demnach seit geraumer Zeit im Höhenflug.

Abnahmegarantien statt kurzzeitiger Preis-Peaks

Laut Geflügelwirtschaft-Österreich-Geschäftsführer Michael Wurzer partizipieren die hiesigen Legehennenhalter daran nicht unmittelbar. Es sei üblich, dass die Produktion einer gesamten Legeperiode zu vertraglich festgelegten Preisen abgenommen werde, erklärt er. Wiewohl das jetzt keine sofortigen Mehreinnahmen für die Bauern bringt, habe das in Phasen mit geringerem Konsum und niedrigeren Weltmarktpreisen Vorteile. Wurzer: „Die Eier werden auch in den Sommermonaten zu stabilen Preisen abgenommen.“ In anderen Ländern müssen die Packstellen dann auf den Export und die verarbeitende Industrie ausweichen. Die dort zu erzielenden Kilopreise seien laut Wurzer für die bäuerlichen Betriebe in Österreich aber „meist nicht kostendeckend“.

Eiermarkt zunehmend unter Druck, Versorgung für Ostern gesichert

Eier sind momentan auch in der Alpenrepublik aus allen Haltungsformen knapp, heißt es indes von der EZG Frischei. „In Österreich ist das Produktionsniveau hoch, aber da derzeit keine billige Ware in Europa zur Verfügung steht, gerät der Markt zunehmend unter Druck“, teilt man mit. Laut Wurzer müsse man sich zu Ostern aber keine Sorgen über Engpässe machen: „Wir werden die Österreicher mit ausreichend Frischeiern versorgen können.“ Nach den Feiertagen trete dann ohnehin die saisonübliche Entspannung ein. Generell ist der Eierkonsum in Österreich in den vergangenen zwei Jahren angestiegen. Statt 230 Eiern werden mittlerweile 248 Eier pro Kopf und Jahr verbraucht.

„Mehrkosten müssen berücksichtigt werden“

Vor diesem Hintergrund erklärt auch der Obmann der Geflügelwirtschaft Niederösterreich, Martin Schrall: „Wir wissen das Vertrauen der Verbraucher in unsere regional produzierten Eier sehr zu schätzen. Das werden wir nicht aufs Spiel setzen, indem wir auf kurzfristige internationale Anfragen reagieren und unsere Eier zu höheren Preisen exportieren.“ LK Niederösterreich-Präsident Johannes Schmuckenschlager betont dennoch die Notwendigkeit ausreichend hoher Erzeugerpreise zur Absicherung der Versorgung im Land: „Für eine zukünftige Sicherstellung der Versorgung mit heimischen Eiern sind Erzeugerpreise erforderlich, welche Neuinvestitionen ermöglichen. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen alle Marktteilnehmer mit ins Boot.“ Dem LK-Chef zufolge haben sich die Stallbaukosten binnen zehn Jahren verdoppelt, auch Energie- und Personalkosten hätten angezogen. „Die gesamten Mehrkosten müssen in der Preiskalkulation bei Eiern berücksichtigt werden, sonst finden wir keine neuen Betriebe“, so Schmuckenschlager.

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  • Eiersortierung: agrarfoto.com
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AUTORClemens Wieltsch
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