Die neue elektronische Zwangslenkung Fliegl SteerX arbeitet mit einem Sensor. Das System braucht keine zusätzliche mechanische Verbindung mehr.
Landwirtschaftliche Transportfahrzeuge wurden im Laufe der Jahre zunehmend größer. Daher stellt sich die Herausforderung wie auch Agrargespanne mit größeren Radabständen sowie einem größeren Abstand zwischen Koppelpunkt und Drehpunkt ihre Manövrierfähigkeit aufrechterhalten können. Möglich ist dies durch das
Verkleinern, der aus dem Abstand resultierenden Schleppkurven, mit Hilfe einer oder zwei
gelenkter Achsen. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten: Einerseits eine Nachlauflenkung und
andererseits die Zwangslenkung mit aktiv angesteuerten Lenkachsen. Die gelenkten
Achsen erhöhen den Fahrkomfort und reduzieren gleichzeitig den Verschleiß bei Achsen
und Reifen.
Herkömmliche hydraulische Nachlauflenkungen haben bei der Vorwärtsfahrt eine gute
Wendigkeit und sind einfach an jedem Schlepper anzukuppeln. “Ein einfachwirkender
Anschluss zur Lenkachssperrung reicht dabei aus. Allerdings muss die Achse bei höheren
Geschwindigkeiten und am Seitenhang aus Sicherheitsgründen gesperrt werden. Auch
bei der Rückwärtsfahrt wird die Nachlauflenkachse gesperrt, wodurch sich der
Wenderadius, je nach Achsanzahl und Achsabstand mehr oder weniger, verschlechtert”, erklären Experten von Fliegl.
Bei mechanisch–hydraulischen Zwangslenkungen wird ein Kopplungsgestänge mit K50
Aufnahme neben der K80 Kopplung befestigt. Anschließend muss das
Zwangslenkungssystem an das Zugfahrzeug angepasst werden. “Der Vorteil dieses
Systems: Die Lenkachse wird aktiv eingelenkt, greift beim Vorwärts– und Rückwärtsfahren
ein und muss nicht manuell über ein Steuergerät gesperrt werden. Der Einschlagwinkel
am Zugfahrzeug wird durch die Schubstange oder den Geberzylinder eingeschränkt”, so die Fliegl-Ingenieure. Gängige Systeme der elektro–hydraulischen Zwangslenkung würden in der Regel auf ein kleines Kopplungsgestänge um die K80 Kupplung herum zurückggreifen, welches den Lenkwinkel zwischen Zugfahrzeug und Anhänger in ein Signal umwandle. Meist sei diese Kopplung nicht genormt und das Kopplungsgestänge zum „schnellen“ Ankuppeln auch sehr filigran ausgelegt. Daraus resultierende Beschädigungen am Gestänge würden denLenkeinschlag negativ beinflussen.
Fliegl hingegen setzt bei seiner elektronischen Zwangslenkung auf Sensortechnik, die komplett ohne einem Kopplungsgestänge am Zugfahrzeug auskommt. Der Sensor befindet sich am Anhänger. Am Schlepper wird lediglich eine Load–Sensing
Hydraulik und ein Isobus–Anschluss benötigt. Sollte der Schlepper nicht mit Isobus
ausgerüstet sein, wird von Fliegl auch ein Isobus–Wurfkabelbaum inklusive Display
angeboten. Stehen alle Daten zur Verfügung wird anhand der Neigung und Fahrgeschwindigkeit der optimale Lenkwinkel errechnet und der Lenkzylinder auf diese Position gefahren. “Querkräfte bei Kurvenfahrten werden somit deutlich minimiert. In Folge dessen wird das Achsaggregat geschont und der Reifenverschleiß nimmt dementsprechend stark ab. Das intelligente System erfüllt alle Anforderungen im Bereich funktionaler Sicherheit durch die ständige Überwachung der lenkspezifischen Parameter. Auch bei höheren Geschwindigkeiten und unvorhersehbaren Manövern passt sich das Lenkverhalten
optimal an und gewährleistet eine hohe Fahrstabilität. Zudem gibt es eine umfangreiche
Betriebssoftware mit Diagnose– und Servicefunktionen”, betont man bei Fliegl. Das System ist für Fliegl Tandem– und Tridem–Anhänger werksseitig verfügbar.
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- Leinkeinschlag EDIT: Fliegl