Nadelholz de luxe: Ein Fichtenstamm sorgte bei der Submission für Furore

Ein neun Meter langer Erdstamm mit 87 Zentimeter Mittendurchmeter und einem Festmeterpreis von exakt 1029 Euro: Diese außerordentlichen Zahlen lieferte eine mehr als 300 Jahre alte Fichte kürzlich bei der Nadelholz-Submission in Laakirchen.

Waldhelfer Paul Palmetshofer hat die mächtige Fichte – der Baum hatte eine Gesamthöhe von 49 Metern – für die Submission ausgewählt.

Der besondere Fichtenstamm sorgte vom ersten Besichtigungstag an für Aufsehen und war das Platzgespräch der vergangenen Wochen. Von den 22 abgegebenen Offerten wurde allein dieses Exemplar von 14 Kaufinteressenten beboten. In Summe wurden am Submissionsplatz 395 hochwertige Stämme (etwa 570 Festmeter) der Baumarten Fichte, Tanne, Lärche, Douglasie und Kiefer angeboten. Organisiert wurde die Nadelholz-Submission, die nach einer erfolgreichen Premiere im Jahr 2021 nun zum zweiten Mal stattgefunden hatte, vom Waldverband Oberösterreich.

Hochwertiges Rundholz soll dadurch einer breiten Käuferschicht weit über die Landesgrenzen hinaus angeboten werden. Furnierholzproduzenten, Ins­trumentenbauer, Tischler und Wertholzsäger ergeben eine breite Käuferstruktur und sorgen dafür, dass jeder Stamm dem optimalen Verwendungszweck zugeführt wird.

Die aufsehenerregende Fichte stammt von einer plenterartigen Waldfläche der Familie Margit Rafetseder und Markus Windhager aus St. Georgen am Walde. Für die Submission ausgewählt hat den Baum mit einer Gesamthöhe von 49 Metern Waldhelfer Paul Palmetshofer.

Quelle: Privat
Marktplatz Laakirchen: Nach der Premiere im Jahr 2021 hat der Waldverband OÖ heuer erneut zur Nadelholz-Submission geladen. Dabei wurden beachtliche Erlöse erzielt.

Nadelholz: Suche nach der „Stecknadel im Heuhaufen“

Rund 70 Prozent der Waldfläche in Oberösterreich sind mit Nadelholz-Baumarten bestockt, daher ist es eine große Herausforderung, die einzelnen geeigneten Stämme für die Versteigerung herauszufinden. Es handelt sich dabei sprichwörtlich um die Suche nach der „Stecknadel im Heuhaufen“. „Mit der Unterstützung unsere Waldhelfer ist die Auswahl der Submissionsstämme sehr gut gelungen und dies ist auch der Erfolgsgarant einer jeden Submission“, freut sich Obmann Franz Kepplinger. Angeliefert wurden heuer fünf unterschiedliche Baumarten. Die Hauptbaumart der oberösterreichischen Wälder, die Fichte, dominierte mit rund 322 Festmetern das Angebot, gefolgt von 140 Festmetern Tanne.

Durchschnittserlös aller Baumarten lag bei 256 Euro

Der Durchschnittserlös über alle Baumarten beträgt 256 Euro pro Festmeter. Die Baumart Lärche erzielte den beachtlichen Durchschnittserlös von 459 Euro pro Festmeter. Der Durchschnittserlös für Fichte lag bei 270 Euro pro Festmeter und hat sich gegenüber der Submission im Vorjahr um 24 Prozent erhöht. Aber auch die Erlöse speziell für schöne Tannenstämme waren sehr erfreulich.

Spannend war auch die Analyse der Herkunftsregionen der jeweiligen hochwertigen Stämme. Denn dabei konnte festgestellt werden, dass sowohl Fichten- als auch Lärchenstämme aus Tieflagen (Alpenvorland) hoch beboten wurden.

Das Ergebnisheft der Submission mit den Erlösen je Stamm steht unter www.waldverband-ooe.at zum kostenlosen Download zur Verfügung.

Wiederholung in gleicher Form im Dezember 2023 geplant

„Mit der Initiative der Nadelholz-Submission in Oberösterreich haben wir seitens des Waldverbandes OÖ für Nadelholz einen neuen ,Marktplatz‘ geschaffen und dadurch können hochwertige Stämme deutliche Mehrerlöse lukrieren. Im Dezember 2023 werden wir die Submission in gleicher Form wiederholen und hoffen, dass sich diese Form der Holzvermarktung für hochwertige Stämme in Oberösterreich langfristig etabliert“, sagt Franz Kepplinger.

- Bildquellen -

  • Web Platzübersicht: Privat
  • Web Waldhelfer Paul Palmetshofer: Waldverband oö
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AUTORred. GC
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