
Von „Angst um Leib und Leben“ berichtete Günther Felßner, Präsident des Bayerischen Bauernverbandes (BBV), bei einer gestern einberufenen Pressekonferenz in München. Zwölf teils vermummte Aktivisten sind Medienberichten zufolge am Montag auf seinen Hof eingedrungen, während Felßners Frau und ein Mitarbeiter im Rinderstall arbeiteten. Die Aktivisten der Gruppe “Animal Rebellion” sind auf das Dach des Rinderstalles gestiegen und haben auf dem Dach bengalische Fackeln gezündet. Das Stalltor wurde versperrt, Rauch drang durch die Lüftung in den Stall. Die Aktivisten hinterließen eine klare Botschaft: Am Stall wurde ein Transparent mit der Aufschrift “Kein Tierausbeuter als Agrarminister” angebracht. Laut Felßner folgten nach dem Protest weitere Drohungen. Die Aktion auf dem Hof sei „bloß eine Kampfansage“ gewesen. Der Bauernpräsident selbst war zu diesem Zeitpunkt gar nicht am Betrieb, sondern weilte in Berlin, um an den laufenden Koalitionsverhandlungen teilzunehmen.
“Ich bin nicht bereit, die Sicherheit meiner Familie aufs Spiel zu setzen”, begründete Felßner seinen Verzicht auf die mögliche Ernennung zum deutschen Landwirtschaftsminister. Dem BBV will er als Präsident aber weiterhin zur Verfügung stehen.
Bayerns Agrarministerin als mögliche Kandidatin für Berlin
Felßner wurde vom bayerischen CSU-Chef Markus Söder bereits im November als Kandidat für das Landwirtschaftsministerium ins Spiel gebracht. Insbesondere bei Tierschutz- und Umweltaktivisten war die Personalie von Anfang an aber scharf kritisiert worden. Zuletzt hatte es eine Online-Petition gegen seine Kandidatur mit mehreren hunderttausend Unterschriften gegeben. Als neue Kandidatin ist Bayerns Agrarministerin Michaela Kaniber im Gespräch. Gegen die zwölf Aktivisten wird nun wegen Hausfriedensbruch ermittelt.
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