Milchmarkt August ’24: BTV-Probleme werden am MIlchmarkt spürbar

Der Kieler Rohstoffwert startet voll durch. Mit Preissprüngen von knapp 3 Cent im August und nunmehr 5 Cent im September geht der deutsche Marktindikator deutlich in Vorlage und hält damit aktuell bei 53,70 Cent/kg. Die saisonal schwächere Anlieferung wird durch die BTV-Probleme in den deutschen Herden verstärkt. Vor allem die Butterpreise befinden sich auf historischen Höchstständen.
Die heimischen Erzeugermilchpreise hinken dieser dynamischen Entwicklung hinterher. Laut aktuellem AMA-Milchpreisbarometer bewegt sich der heimische Erzeugermilchpreis nur an den Stellen hinter dem Komma – so nach jüngster Auswertung für August um 0,35 Cent nach oben auf 49,34 Cent/kg (Erzeugermilchpreis für GVO-freie Rohmilch im Durchschnitt aller Qualitäten, Milchsorten und Inhaltsstoffe). Immerhin erwartet die AMA für den September einen Sprung über die 50-Cent-Marke. Weil einige Molkereien das Milchgeld erhöhen und die Milchinhaltsstoffe saisonal wieder steigen, soll ein Wert von 50,40 Cent/kg erreicht werden, was einem Plus von etwas mehr als einem Cent pro Kilogramm entsprechen würde.

Den zum Kieler Rohstoffwert direkt vergleichbaren heimischen Milchpreis (Milch netto ab Hof, 4,0 % Fett, 3,4 % Eiweiß) hat die AMA für August mit 47,48 Cent/kg ermittelt, was einem Plus von 0,38 Cent entspricht. Dass sich der Milchpreis in Deutschland so dynamisch entwickelt, ist laut Institut für Ernährungswirtschaft Kiel (ife) in der knappen Rohstoffverfügbarkeit begründet. Vor allem Butter ist knapp. Blockbutter und abgepackte Butter haben im September ein sehr hohes Niveau von über 8,0 Euro/kg erreicht. Dabei ist die Nachfrage hoch und hat ihren Spitzenwert noch nicht erreicht.
Für die kommenden Monate bleibt laut ife die Verunsicherung betreffend Milchaufkommen und Milchinhaltsstoffe groß. Die Auswirkungen der Blauzungenkrankheit auf die Milchanlieferung seien schwer zu schätzen. Zudem stehe das Jahrestief des Milchaufkommens saisontypisch erst im November bevor.

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AUTORH.M.
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