Mehr Einschlag, weniger Schadholz und höhere Preise beim Leitsortiment

Als eines seiner ersten Arbeitsthemen am Beginn seiner Amtszeit bilanzierte der neue Land-und Forstwirtschaftsminister den Holzeinschlag im Jahr 2021. Die massive Trockenheit und der Borkenkäfer sind weiterhin Probleme.

Nicht für jedes Holz wie für das Leitsortiment „Blochholz Fichte/Tanne, Klasse B, Media 2b“ zahlten die Sägewerke um beinahe 40 Prozent mehr. Für Faser- und Schleifholz gab es auch weniger Geld. Foto: Teteline - Stock.adobe.com

Die Bilanz aller Holzeinschläge übers Jahr wird vom Forstministerium veröffentlicht. „Die gute Nachricht ist, dass wir eine Steigerung beim Einschlag und einen Rückgang beim Schadholzanteil verzeichnen konnten. Aber die Herausforderungen für unsere Forstwirtinnen und Forstwirte bleiben groß“, resümiert Neo-Forstminister Norbert Totschnig.
Laut dem Minister belasten die Trockenheit und Schädlinge wie der Borkenkäfer das Ökosystem außerordentlich. „Umso wichtiger ist es, dass wir unsere Wälder für die Zukunft rüsten.“ Das gelinge mit den Maßnahmen des Österreichischen Waldfonds. Mit einem Volumen von 350 Millionen Euro handle es sich dabei um „das größte Investitionspaket für unsere Wälder, das wir in Österreich je hatten“, sagt Totschnig.

Graphiken(2): BMLRT

18,42 Mio. Erntefestmeter ohne Rinde eingeschlagen
Konkret wurden im vergangenen Jahr 2021 im österreichischen Wald 18,42 Mio. Erntefestmeter (Efm) ohne Rinde eingeschlagen. Der Holzeinschlag lag damit um 1,63 Mio. Erntefestmeter, also fast 10 Prozent, über dem Wert des Jahres 2020. Er liegt damit um knapp 10 % über dem Vorjahreswert (16,79 Mio. Efm), um genau 1,26 % über dem fünfjährigen Durchschnitt (2017-2021: 18,19 Mio. Efm) und um 3,62 % über dem zehnjährigen Durchschnitt (2012-2021: 17,78 Mio. Efm). Eine Entspannung gab es beim Schadholz: Mit insgesamt 6,04 Mio. Efm – einem Anteil von knapp 33 % – fiel um ebenfalls knapp ein Drittel (32 %) weniger Schadholz als im Jahr 2020 an. Im Vergleich mit den langjährigen Durchschnitten zeigt sich, dass der Schadholzanfall im Jahr 2021 um beinahe 30 % unter dem Fünf-Jahres-Durchschnitt (8,62 Mio. Efm) und um etwas mehr als 10 % unter dem Zehn-Jahres-Durchschnitt (6,72 Mio. Efm) lag. Gut ein Viertel (26,6 %) des Einschlages entfielen auf Holz zur energetischen Nutzung, also auf Brennholz und Waldhackgut. Der Anteil des Sägerundholzes betrug mehr als die Hälfte (56,6 %), jener des Industrierundholzes fast 17 %. Der Anteil des Nadelholzes am Gesamteinschlag betrug zuletzt 85 %, jener des Laubholzes rund 15 %.
Die Steigerung beim Gesamteinschlag ist laut Forstministerium auf die stärkere Nutzung im Kleinwald, sprich auf Waldflächen unter 200 Hektar und auf die Österreichische Bundesforste AG zurückzuführen:
• Im Kleinwald betrug der Einschlag 10,85 Mio. Efm, was einem Plus von 17 Prozent gegenüber 2020 entspricht. Der Anteil des Kleinwaldes am Gesamteinschlag betrug 59 Prozent.
• Die Österreichische Bundesforste AG erhöhte den Einschlag um rund 4,5 Prozent auf 1,84 Mio. Efm. Der Anteil der Bundesforste am Gesamteinschlag betrug fast 10 Prozent.
• Bei den Betrieben mit einer Waldfläche über 200 Hektar (ohne ÖBf AG) verringerte sich der Gesamteinschlag gegenüber dem Erhebungsjahr 2020 um 0,8 % auf 5,74 Mio. Efm. Der Anteil am Gesamteinschlag lag bei etwa 31 %.

Anstieg bei Holzpreisen
Für das rot-weiß-rote Leitsortiment „Blochholz Fichte/Tanne, Klasse B, Media 2b“ zahlten die Sägewerke im vergangenen Jahr im Durchschnitt pro Festmeter mit 100,48 Euro und damit um beinahe 40 Prozent mehr als noch 2020. Dies gilt nicht für alle Sortimente. Bei Faser- und Schleifholz von Fichte und Tanne verzeichnete man auch leichte Rückgänge um 1,1 und 0,5 Prozent.

Alle Details zum Holzeinschlag:
www.info.bmlrt.gv.at/themen/wald/wald-in-oesterreich/wald-und-zahlen/Holzeinschlag.html

- Werbung -
AUTORRed. SN
Vorheriger ArtikelGefahr von menschlichem Eintrag der Schweinepest
Nächster ArtikelScharfer Gegenwind