LR Benger zur Wolf-, Luchs-, Bär-Problematik

Almwirtschaftsvereine fordern, den Schutzstatus von Wolf, Bär und Luchs herabzusetzen.

Häufig werden Nutztiere von Wölfen gerissen. Foto: ZVG

Als Tourismus- und Agrarlandesrat verstehe ich die Position des Kärntner Almwirtschaftsvereins und sämtlicher Almwirtschaftsverbände von Österreich, der Schweiz, Frankreich, Bayern, Slowenien und Südtirol. Sie alle fordern die Herabsetzung des Schutzstatus für Wolf, Bär und Luchs.  Ansiedlungen von Großraubwildarten sorgen für massive Konflikte mit der Landwirtschaft, der Almwirtschaft, mit Siedlungsräumen und dem Tourismus“, sagt LR Christian Benger. Auch Benger spricht sich für die Herabsetzung des Schutzstatus aus. „Darauf zu warten, bis die Konflikte überhandnehmen, ist Vogel-Strauß-Politik“, so Benger.
Grund ist die vorliegende Resolution des Kärntner Almwirtschaftsvereins, der sich aufgrund der ständigen Zunahme und unkontrollierbaren Vermehrungsrate von Bär und vor allem Wolf große Sorgen um die Bewirtschaftung der Almen macht. Der Almwirtschaftsverein hat eine Resolution formuliert, die der Kärntner Politik übergeben wurde. Die Resolution hat ein klares Ziel: Die Politik solle die gesetzlichen Grundlagen schaffen, um die unkontrollierte Ausbreitung von Großraubtieren zu verhindern. Der Almwirtschaftsverein sieht zudem eine Möglichkeit im Kärntner Jagdgesetz, das derzeit novelliert wird. Darin könnte man nach dem Vorbild der Schweiz Ausnahmeregelungen zur Regulierung durch den Menschen schaffen.
„Die Sorge ist aufgrund von Rissen von Nutztieren und dauernden Sichtungen berechtigt. Die Wölfe sind da, und es werden mehr. Es geht um den Schutz von Mensch, Nutztier und Betrieben“, fasst Benger zusammen und erinnert an die Sichtung des ersten Wolfsrudels in Österreich 2016. Kein Landwirt wolle seine Tiere auf Almen auftreiben, wenn er um die Bedrohung durch Großraubwild weiß.
Die wesentlichste Maßnahme, einzugreifen, sei laut Benger, den Schutzstatus für Wolf und Bär zu überdenken und herabzusetzen. Dafür setzen sich auch andere europäische Länder ein. Konkret geht es um die EU FFH-Richtlinie (RL 92/43/EW). Die europäischen Almwirtschaftsverbände fordern die Herabsetzung des Schutzstatus von Großraubwild in der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie und die Regulierung der Populationen durch den Menschen. „Auch die Resolution des Kärntner Almwirtschaftsvereines nimmt Bezug. Ich bin dafür, diesen Schutzstatus herabzusetzen“, bekräftigt Benger.
Zusätzlich seien die Wiederansiedelungsprojekte im Alpenraum zu überlegen. Derzeit wird die Anzahl der Wölfe mit 40.000 in Europa beziffert, südlich der Kärntner Grenzen sollen es 3900 Tiere sein. Im Baltikum und den Karpaten soll es weitere 7300 Wölfe geben. „Es müssen in Zukunft zum Schutz der Alm- und Weidewirtschaft, zum Schutz der Existenzen und zum Schutz der Erholungssuchenden großraubtierfreie Zonen eingeführt werden“, unterstützt Benger die Forderung der Almwirtschaftsvereine.

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