LK-Präsident Siegfried Huber weist Kritik des Umweltministeriums an Wolfsverordnungen scharf zurück. Er fordert Bundesministerin Gewessler auf, sich nicht länger gegen Absenkung des Schutzstatus von Wölfen querzulegen.

 „Die Kritik an den Wolfs-Verordnungen der Bundesländer zeigt, wie abgehoben und realitätsfern die Verantwortlichen im Umweltministerium im fernen Wien agieren. Das ist ein Schlag ins Gesicht der Almbauern und zeigt einmal mehr, dass der Umweltministerin die Sorgen und Ängste der Almbewirtschafter, die mit den massiv steigenden Wolfszahlen einhergehen, völlig egal sind. Anscheinend ist der hohe Schutz von längst nicht mehr gefährdeten Raubtieren wichtiger als die Zukunft unserer jahrhundertealten, tierwohlfreundlichen Alm- und Weidewirtschaft“, reagiert der Präsident der LK Kärnten, Siegfried Huber, scharf auf die seitens des Umweltministeriums erhobenen Vorwürfe, dass die Wolfs-Verordnungen der Bundesländer einen Rechtsbruch darstellen würden.

Abermals werde seitens des Ministeriums Herdenschutz als Allheilmittel präsentiert. “Rund die Hälfte aller Herden auf den Kärntner Almen bestehen aber aus weniger als 20 Schafen. Das macht den Herdenschutz nicht nur praktisch undurchführbar, sondern auch unfinanzierbar!“, stellt Huber klar. Der Blick in die Schweiz, wo Millionen in den Herdenschutz investiert werden, zeigt laut LK Kärnten überdies, wie sinnlos Herdenschutzmaßnahmen auf Almen seien. Denn Wölfe seien geschickte Jäger und lernen Herdenschutzmaßnahmen zu überwinden. In den französischen Alpen sollen mittlerweile 95 % der Wolfs-Attacken auf geschützte Herden stattfinden. Vor diesem Hintergrund ist für Huber klar: „Wer noch nie auf einer Alm einen Zaun errichtet hat, hat aus meiner Sicht keine Berechtigung, beim Herdenschutz mitzureden. Der beste Herdenschutz sind und bleiben Abschüsse!“

Schutzstatus senken: Einladung an Bundesministerin nach Kärnten

Der LK-Präsident ist überzeugt, dass ein Nebeneinander von Raubtieren wie von Wolf und Nutztieren nicht funktionieren kann, und er ruft Bundesministerin Gewessler auf, sich nicht länger auf EU-Ebene gegen die Absenkung des Schutzstatus von Wölfen zu spreizen. „Gewessler soll endlich als Ministerin agieren und nicht als NGO-Vertreterin. Mittlerweile hat sich sogar die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen offen für eine Lockerung des Schutzstatus von Wölfen gezeigt!“, so Huber, der die zuständige Bundesministerin bereits mehrmals nach Kärnten eingeladen hat, sich auf einer Kärntner Alm ein Bild von der Lage zu machen und sich den Sorgen und Ängsten der betroffenen Almbauern zu stellen. Leider bislang ohne Erfolg. „Ich will einen Dialog auf Augenhöhe. Daher erneuere ich die Einladung nach Kärnten. Wenn sogar der Direktor für Artenvielfalt der EU-Kommission vom fernen Brüssel nach Kärnten anreist, um sich vor Ort anzuschauen, was unsere Probleme sind, dann erwarte ich mir von der österreichischen Umweltministerin, dass sie die Einladung annimmt und hierherkommt“, so Huber.

- Bildquellen -

  • Wolf: agrarfoto.com
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AUTORRed. MS
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