Das EU-Parlament hatte vergangene Woche eine Position zur Lieferkettenrichtlinie festgelegt. Demnach sollen Unternehmen künftig verpflichtet werden, nachteilige Auswirkungen auf Menschenrechte und Umwelt in ihren Lieferketten zu ermitteln und zu verhindern. „Wir unterstützen grundsätzlich alle Bemühungen für eine nachhaltige Wirtschaft in Europa. Mit dieser Regulierung wird aber definitiv über das Ziel hinausgeschossen, insbesondere für KMU und Landwirte“, sagt der neue Generalsekretär des Österreichischen Raiffeisenverbandes (ÖRV), Johannes Rehulka. Jedes größere Unternehmen werde damit verpflichtet, von seinen Zulieferern Daten für eine saubere Lieferkette einzufordern. „Diese Symbolpolitik zulasten von KMU und Landwirten wird gerade die kleinstrukturierte österreichische Wirtschaft treffen“, befürchtet Rehulka. Dieses Gesetz trage kaum etwas zur Verbesserung der Menschenrechts- oder Umweltsituation bei, verursache jedoch hohe Kosten für Unternehmen und Konsumenten und beeinflusse die EU-Wettbewerbsfähigkeit negativ, so der ÖRV.
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- Rehulka: Pia Morpurgo