Über die Unwettereinsätze der vergangenen Wochen und die Hochwasserschutz-Projekte für die nächsten Monate informierten LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner im Rahmen einer Pressekonfernz.
Vorsorgen, auch wenn Zusammenhalt im Katastrophenfall gut funktioniert
„Die regionalen und lokalen Unwetter-Ereignisse haben die Einsatzkräfte in diesem Sommer sehr gefordert“, betonte LH-Stellvertreter Pernkopf. Er sprach allen Einsatzkräften großen Respekt und Dank aus.
„Auf diesen Zusammenhalt im Katastrophenfall kann man sich verlassen, aber gleichzeitig investieren wir in den vorbeugenden Hochwasserschutz und in das beste Gerät für die Freiwilligen Feuerwehren. Niederösterreich ist das erste und bislang einzige Bundesland, das die Mehrwertsteuer für gesetzlich vorgeschriebene FF-Einsatzfahrzeuge übernimmt“, führte er weiter aus.
NÖ ersetzt als einziges Bundesland Mehrwertsteuer für Einsatzfahrzeuge
„Seit 2002 wurden 870 Millionen Euro in den Hochwasserschutz investiert“, erinnerte er an die großen Projekte entlang der Donau, der March und an die vielen Rückhaltebecken. „Seit 2002 wurden 270 Gemeinden hochwassersicherer gemacht. Derzeit sind 70 Maßnahmen in Bau“, hob er Projekte in Gmünd, Kirchdorf an der Pielach etc. hervor. „Bis Ende des Jahres wollen wir 25 Projekte abschließen“, verwies Pernkopf auf Hochwasserschutz-Projekte u. a. in Triesting, Hirtenberg, St. Pölten, Traiskirchen, Gloggnitz, Korneuburg, Krummnussbaum an der Donau. „In der Stadt Korneuburg wird ein Hochwasserschutz um rund zwölf Millionen Euro errichtet und in den nächsten Wochen abgeschlossen. Das wird das 500. Projekt sein, das wir seit 2002 umgesetzt haben“, hielt er fest. „Wir werden heuer noch 25 weitere Projekte um 125 Millionen Euro im gesamten Land in Angriff nehmen, ein Großprojekt ist beispielsweise die Sanierung des Marchfeldschutz-Dammes um 96 Millionen Euro“, kündigte der LH-Stellvertreter an.
„Dieser Damm sichert in zwölf Gemeinden den Lebensraum von etwa 30.000 Menschen. Zusätzlich investieren wir in den vorbeugenden Hochwasserschutz und in die Renaturierung von Flüssen“, so Pernkopf. „Wir haben 25 große Renaturierungsprojekte bereits umgesetzt und wir geben dabei den Flüssen mehr Raum. Die größten Projekte waren entlang der Donau, der Traisen und auch im Mostviertel und in der Wachau. Bereits in den nächsten Wochen werden z.B. an der March Altarme wieder angebunden“, sagte er. „Renaturierungsprojekte sind sehr wichtig und helfen im Hochwasserfall den Wasserpegel abzusenken, sie bilden wertvollen Lebensraum für Flora und Fauna und sind wichtiger Naherholungsraum für die Menschen“, so Pernkopf.
Vorbeugen ist wichtiger als abwehren
Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner sagte: „Was im ‚vorbeugenden‘ Katastrophenschutz verabsäumt wird, kann im ‚abwehrenden‘ Katastrophenschutz nur schwer aufgeholt werden. Wir haben einen sehr sorgsamen Umgang mit Katastrophenschutzmitteln. Niederösterreich ist hinsichtlich des Katastrophenschutzes und der Notstromversorgung sehr gut aufgestellt. Wir haben sehr viel in Großpumpenanlagen investiert. Weiters verfügt Niederösterreich über sechs Großstromaggregate, weitere vier sind knapp vor der Auslieferung.“
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