Lebensmittel sind kostbar

Bäuerinnenkommentar von Brigitte Seitlinger, Vollerwerbsbetrieb - Mariapfarr im Lungau, Salzburg

krengut@aon.at ©Privat
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Immer wieder hört oder liest man, dass viele Lebensmittel bei uns im Müll landen. Neben den privaten Haushalten wird auch in der Gastronomie und im Lebensmittelhandel viel weggeworfen. Zum Teil sind die Lebensmittel noch original verpackt und durchaus genießbar. Hauptsächlich landen Molkereiprodukte, Eier, Konserven, Gemüse, Fleisch, Brot und Gebäck im Abfallkübel. Ist das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten, glauben viele Menschen, dass das Produkt nicht mehr genießbar ist. Aber Lebensmittel sind fast immer länger essbar, als das Datum angibt. Der Hersteller garantiert damit lediglich, dass das Produkt bei ordnungsgemäßer Lagerung bis zu diesem Datum genießbar ist. Wir als Bauern sind Lebensmittelproduzenten und Rohstofflieferanten. Andere Menschen gehen mit unseren Produkten oft sehr sorglos um. Man sollte vermehrt an Direktvermarkter denken und daran, welch strengen Kontrollen sie unterworfen sind. Daran, wie viele Stunden Arbeit benötigt werden, um ein Produkt herzustellen, das dann ab Hof bzw. am Bauernmarkt oder im Bauernladen verkauft wird. Es muss ein Umdenken geben und mit Nahrungsmitteln sorgsamer umgegangen werden. Beginnen muss das bereits beim Einkauf, denn meist wird viel zu viel gekauft, denn Aktionen wie etwa “eins plus eins gratis” sind sehr verlockend. Auch Kinder müssen lernen, dass Produkte genießbar sind, selbst nachdem das Haltbarkeitsdatum überschritten ist. Man sollte Lebensmittel auf jeden Fall kosten, und wenn sie wirklich nicht mehr gut sind, kann man sie immer noch entsorgen.

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