Der Wolf ist eine ernste Gefahr für die Zukunft der Tiroler Almwirtschaft. Die Tiroler Almbauern wollen die Almen erhalten und deshalb hat der Wolf auf den Tiroler Almen keinen Platz.
Die Wolfsrisse in Matrei i. O. und Serfaus zeigen sehr deutlich, dass die Schafherden im Hochgebirge nicht schützbar sind. In allen europäischen Gebieten, wo Wölfe vorkommen, hat sich innerhalb von kurzer Zeit die Schafpopulation halbiert. Ein Beispiel aus Salzburg: Auf der Tofernalm, wo im Jahr 2019 noch 130 Schafe weideten und mehr als 25 Schafe vom Wolf getötet wurden, werden heuer keine Schafe mehr aufgetrieben. Auch auf der Komperdellalm in Serfaus – auf der im Jahr 2018 der Tiroler Almwandertag stattfand – wurden in der vergangenen Woche in unmittelbarer Nähe der Bergstation 10 Schafe gerissen. Die Almbauern haben vorbildlich die Schafherden besendert und konnten so sehr rasch die angefressenen Schafe finden. Das Gebiet der Komperdellalm kennen viele Tiroler Almbauern vom Tiroler Almbauerntag 2018. Hier und auf und den umliegenden Almen können die Schafe praktisch nicht wolfssicher eingezäunt werden, weil das Weidegebiet viel zu groß und zu verstreut ist. Sollte auf diesen Almen der Wolf bleiben, könnte es wie auf der Tofernalm passieren, dass keine Schafe mehr aufgetrieben, die Almgräser im Hochgebirge nicht mehr abgefressen werden und dadurch vermehrte Abgänge von Lawinen und Muren entstehen.
Wolf als Gefahr für Wanderer
Zu erwarten ist, dass in dem bekannten Familienwanderparadies Fiss–Ladis–Serfaus ein Wolf viele Familien abschreckt. Damit würde in einer schwierigen Zeit für den Tourismus – der für unseren Wohlstand in Tirol die Basis bildet – eine weitere große Hürde hinzukommen. Ein Problem in diesem Zusammenhang trifft auch die Wanderer mit Hunden. In der Schweiz wurde eine Jungviehherde durch einen Wolf stark gereizt und wenige Stunden später attackierten die Rinder einen sehbehinderten Wanderer mit Blindenhund, der schwerverletzt ins Krankenhaus geflogen werden musste. Wenn im weltbekannten Kuhurteil im Pinnistal auch die starke Reizung der Mutterkühe durch die italienischen Hundehalter der Auslöser für die Kuhattacke war, so müssen in Zukunft auch die Wanderer mit Hunden aus Sicherheitsgründen die Gegenden mit Wolfpräsenz meiden.
Es ist längst an der Zeit, dass die notwendigen Verordnungen und Gesetze geändert werden, dass Wölfe genauso wie viele andere Wildtiere bejagt und entnommen werden können. Die EU-Verordnungen, die den Wolf immer noch als hochgefährdete Tierart ausweisen, müssen endlich geändert werden, weil es in Europa schon mehr als 30.000 Wölfe gibt und auch der Wolf international nicht mehr auf der roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten steht. Der Tiroler Almwirtschaftsverein fordert, dass alle notwendigen Beschlüsse in den Parlamenten umgehend gefasst werden, damit die Tiroler Almwirtschaft mit der Schafalpung im Hochgebirge weiterhin bestehen kann.