
Die Eröffnung der Grünen Woche in Berlin nehmen Österreichs Agrarspitzen alljährlich zum Anlass, agrarpolitische Forderungen nicht nur an die EU zu deponieren. Vor dem Hintergrund der laufenden Regierungsverhandlungen von FPÖ und ÖVP stoßen diese heuer auf besondere Aufmerksamkeit.
Kurskorrektur der EU-Politik
An die neue EU-Kommission ging die klare Botschaft, wieder für mehr Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Land- und Forstwirtschaft zu sorgen und den Bürokratieabbau voranzutreiben. Moosbrugger hält eine Kurskorrektur in der gemeinsamen EU-Agrarpolitik für unumgänglich und erteilte der „einseitigen Öko-Orientierung, die die Landwirtschaft ins Hintertreffen geführt hat“, eine deutliche Absage.
Dass der neue Agrarkommissar aus Luxemburg, Christophe Hansen, von der EU-Kommissionspräsidentin beauftragt worden ist, die Dokumentationspflichten und somit die Bürokratie erheblich zu reduzieren, halten Totschnig und Moosbrugger für ein wichtiges Signal. Auch in Österreich wurden dafür konkrete Vereinfachungsvorschläge ausgearbeitet, „um Hansen bei seiner Aufgabe zu unterstützen”, sagte Moosbrugger.
Hansen: Wir schaffen eine Vereinfachung noch dieses Jahr.“
Gefordert von Österreich wird auch die Valorisierung der EU-Agrargelder an die Bauern. Bei den Regierungsverhandlungen in Wien drängen die ÖVP-Bauernbündler laut Totschnig ebenfalls auf „Bürokratieabbau statt Regulierungswahn“. Letzterer wirke auf viele bäuerlichen Betriebe demotivierend. Totschnig: „2025 werden die Weichen für die Zukunft der Agrarpolitik gestellt. Es braucht in der Landwirtschaft Planbarkeit und einen fairen Wettbewerb hinsichtlich Mercosur oder auch des neuen Assoziierungsabkommen mit der Ukraine.“
Agrarkommissar kündigt Vereinfachung an
Indes hat Neo-Agrarkommissar Hansen in Berlin erste Einblicke in seine Pläne gegeben. Auch er will, dass Europas Landwirte entlastet werden, mit ausreichenden Mitteln und weniger hohen Papierbergen. Hansen zeigt sich jedenfalls zuversichtlich: „Wir schaffen eine Vereinfachung noch dieses Jahr.“
Mehr über das agrarpolitische Geschehen auf der Grünen Woche demnächst in der BauernZeitung.
Compliance-Hinweis: Die Bauernzeitung hat die Grüne Woche auf Einladung der Agrarmarkt Austria, des BML und der LK Österreich mit einer Journalistengruppe besucht.
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- Gruppenfoto Grüne Woche: BZ/Weber