1,4 Millionen Einsparung
Ohne weitere Maßnahmen würde der Haushaltsabgang der Landwirtschaftskammer bis zum Jahr 2020 zwei Millionen Euro betragen. “Daher muss nun rasch und konsequent gehandelt werden”, sagt Reisecker. Konkret werden die bisher 15 Bezirksbauernkammern zu acht Dienststellen zusammengeführt (siehe Grafik und untenstehende Info). Bis 2019 soll die Reform umgesetzt werden. “Danach sollen sich Einsparungen von etwa 200.000 Euro je Dienststelle und Jahr ergeben”, sagt Kammerdirektor Friedrich Pernkopf. Insgesamt werden also etwa 1,4 Millionen Euro jährlich eingespart. Die Einsparungen sind bei Sach- und Betriebskosten sowie Personalkosten möglich.
Die Reduktion der Dienststellen heißt natürlich auch die Einsparung von Dienstleiterposten, die Reform soll aber ohne Kündigungen auskommen. Anstehende Pensionierungen oder Jobangebote an anderen Standorten innerhalb der Kammer sollen dies bewerkstelligen. Auf die Funktionärs-ebene, sprich die Bezirksbauernkammerobleute und die Struktur der Ortsbauernschaft, hat die Reform vorerst keinen Einfluss. Sie bleiben, wie es im Landwirtschaftskammergesetz vorgesehen ist, erhalten, um den Informationsfluss und die wirksame Vertretung bäuerlicher Interessen sicherzustellen. Ebenso soll es weiterhin regionale Beratungsangebote sowie seitens der Obleute Sprechtage in den Bezirken geben. Auch die Abgabe der Mehrfachanträge soll bezirksweise möglich sein.
Beratungsqualität soll dadurch besser werden
OÖ Bauernbund unterstützt Reform
Der Oberösterreichische Bauernbund unterstützt das Vorhaben der Landwirtschaftskammer, da “wir als die einzige wirkliche politische bäuerliche Vertretung unsere Verantwortung auch wahrnehmen müssen”, heißt es in einer Aussendung an die Funktionäre seitens Landesobmann Max Hiegelsberger und Direktorin Maria Sauer: “Wir wollen auf zu erwartende Ereignisse, wie die weitere Finanzierbarkeit der Landwirtschaftskammer nicht erst dann reagieren, wenn es keinen Ausweg mehr gibt, sondern aktiv gestalten.” Gemeinsam mit den Funktionären will der Bauernbund den Prozess offensiv begleiten, um für die oberösterreichischen Bäuerinnen und Bauern auch künftig eine qualifizierte, serviceorientierte, aber auch finanziell machbare Beratung und Dienstleistung sicherzustellen.
Neue Struktur – Zukünftig acht Dienststellen
- Braunau und Rohrbach bleiben wie bisher bestehen
- BBKn Freistadt und Perg werden zusammengelegt
- BBKn Kirchdorf und Steyr werden zusammengelegt, ein neuer Standort wird gesucht
- Linz: BBKn Linz und Urfahr
- Ried: BBKn Ried und Schärding
- Vöcklabruck: BBKn Gmunden und Vöcklabruck
- Wels: BBKn Eferding, Grieskirchen und Wels