Mit einer Pressekonferenz gab die steirische Landwirtschaftskammer den Startschuss für die Woche der Landwirtschaft (7. bis 14. Mai). Dabei wird heuer die Aufmerksamkeit auf energieautarke Bauernhöfe und die Landwirtschaft als Energielieferant gelegt. „In Zukunft werden Bauernhöfe mehr denn je regionale, erneuerbare Energiezentralen sein“, sagte LK-Präsident Franz Titschenbacher. Er betonte aber: „Nicht fruchtbare Ackerböden, die für die Lebensmittelerzeugung absolute Priorität haben, sondern Sonnenstrom von Dächern, aus der landwirtschaftlichen Doppelnutzung mit Hühnern oder Schaffen und von wenig produktiven Flächen auf steileren Hängen sind ideale Sonnenstrom-Lieferanten.“ Vizepräsidentin Maria Pein ergänzte: „Mit der Sonnenstromerzeugung auf nur 15 Prozent der Hühnerweiden kann diese Branche ihren gesamten benötigten Strom selbst erzeugen.“
Weitsicht macht sich bezahlt
Kammerdirektor Werner Brugner wies darauf hin, dass die steirische Landwirtschaftskammer schon seit Jahren die Beratungsschwerpunkte auf die Energieeffizienz und erneuerbare Energieträger legt. „Diese Weitsicht macht sich jetzt bezahlt. Nie zuvor gab es ein so großes Interesse an Fachberatungen im Themenfeld Energie“, sagte Brugner.
Schon 620 Heizwerke
Für Energieexperten Christian Metschina macht die Woche der Landwirtschaft die großen Leistungen der Land- und Forstwirtschaft für die Energiewende sichtbar. „Bereits jetzt ist sie in der Steiermark das Rückgrat der erneuerbaren Energieversorgung. Sie liefert zehnmal mehr erneuerbare Energie ins Energiesystem ein als sie selbst benötigt“, sagte Metschina und zählte auf: „620 Heizwerke versorgen über 120.000 Steirerinnen und Steirer mit Wärme. Darüber hinaus sichern die heimischen Waldbesitzer die Rohstoffversorgung von 130.000 Biomassekleinfeuerungen. 37 Biogasanlagen produzieren Ökostrom und Wärme für 30.000 Haushalte.“
Bereits zu 60 Prozent decken Franz-Josef Wallner und Andrea Ertl aus Groß St. Florian ihren Strombedarf für ihren Milchviehstall mit Sonnenstrom vom Dach. „Künftig sollen es 100 Prozent werden“, erklärte der junge weststeirische Landwirt.
- Bildquellen -
- Landwirtschaft mit viel Energie: Karl Brodschneider