Land Steiermark zieht bei Wolfs-Verordnung nach

"Wolfsmanagement nachschärfen"

Zum Schutz für Mensch und Tier setzt das Naturschutzressort des Landes Steiermark nun eine Expert:innengruppe ein, die eine Verordnung für die Entnahme von Problemwölfen erarbeiten soll. Darüber hinaus werden Bäuerinnen und Bauern künftig bei Maßnahmen zum Herdenschutz besser unterstützt. Die Maßnahmen sollen bereits für den Großteil der heurigen Almsaison gültig sein, heißt es seitens Landesrat und Bauernbund-Obmann Hans Seitinger. 

Bereits 2021 hat das Land Steiermark einen Wolfsmanagement-Plan erarbeitet, der die Gewährleistung einer möglichst konfliktfreien Koexistenz des Menschen mit dem Wolf unter Berücksichtigung der Interessen aller Betroffenen und der gesetzlichen Vorgaben regeln soll. Da aber in anderen Bundesländern dieses Jahr bereits vermehrt Risse auftreten, auch die Oberösterreichische Landesregierung kürzlich mit einem Verordnungs-Entwurf vorgeprescht ist und damit auch die Sorgen in der Steiermark wachsen, setzt die Landesregierung weitere Schritte: 

  • Eine Gruppe von Experten wird eine Verordnung nach Kärntener Vorbild erarbeiten, die die Möglichkeiten zur Entnahme von Problemwölfen weiter präzisiert. 
  • Damit Weidetiere besser geschützt werden können, wird eine Ankaufsförderung für Schutzzäune eingerichtet.

Auch Förderung für Herdenschutz

„Die Bilder von Wolfrissen lassen niemanden kalt! Daher wollen wir unsere Bäuerinnen und Bauern in Zukunft beim Herdenschutz noch besser unterstützen. Wir werden im Agrarressort eine eigene Ankaufsförderung für Schutzzäune einrichten, damit unsere Tiere besser geschützt werden können“, so Agrarlandesrat Hans Seitinger. Die neue Förderung wird sich am niederösterreichischen Modell orientieren und den Ankauf von Herdenschutzzäunen fördern. „Gleichzeitig zeigen die jüngsten Bilder aus dem Ennstal aber auch, dass selbst eingezäunte Weiden direkt neben dem Hof nicht vor Problemwölfen sicher sind. Ich freue mich, dass sich auch meine Regierungskollegin Ursula Lackner von der Notwendigkeit gesetzliche Änderungen nach dem Kärntner Modell herbeizuführen, überzeugen ließ. Denn es braucht einen gemeinsamen Schulterschluss zum Schutze unserer Almwirtschaft, zur Erhaltung hoher Tierschutzstandards und für die Motivation unserer Bäuerinnen und Bauern ihre Betriebe weiter zu führen“, betont Seitinger. Sowohl die Verordnung als auch die verbesserten Maßnahmen zum Herdenschutz sollen bereits für den Großteil der heurigen Almsaison gültig sein.

Kühberger: “Rasches Handeln ist Gebot der Stunde”

“Wir haben hier mit dem Almwirtschaftsverein, der Landwirtschaftskammer, dem Verein Wolfsstopp, dem Gemeindebund Steiermark, den Land- und Forstbetrieben ,der steirischen Landesjägerschaft und allen voran unserem Landesrat Hans Seitinger eine breite Allianz geschaffen, um erste Schritte zur Lösung dieses Problems zu setzten. Ein herzliches Dankeschön geht auch an die zuständige Landesrätin Lackner, die schließlich doch noch Verständnis für die schwierige Situation der Almbauern und ihrer Tiere gezeigt hat”, streicht der Steirische Nationalrat Andreas Kühberger die Bedeutung der Zusammenarbeit bei der Lösungsfindung hervor. Gleichzeitig mahnt Kühberger rasches Handeln ein: “Die Almsaison steht unmittelbar vor der Tür oder hat bereits begonnen. Die Experten sind nun gefordert, so rasch als möglich eine praxistaugliche Lösung zu finden. Im September ist es dafür zu spät.”

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  • Wolf: PetrDolejsek - stock.adobe.com
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AUTORMartina Rieberer
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