Landwirte in Amerika, Europa und Afrika greifen heuer seltener zu Glyphosat. Das spürt der Chemiemagnat in den Bilanzbüchern.

Konzernangaben zufolge sank der Umsatz des Chemie- und Pharmariesen Bayer im zweiten Quartal dieses Jahres um währungs- und portfoliobereinigte (wpb) 8,2 Prozent auf nunmehr 11 Mrd. Euro. Das Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) schrumpfte gar um knapp ein Viertel auf rund 2,5 Mrd. Euro.

Schwächelnder Herbizidverkauf

Als Übeltäter macht die Managementebene in Leverkusen die Agrarsparte Crop Science aus. Deren Umsatz ging um nahezu ein Viertel (18,5 %) auf 4,9 Mrd. zurück. Vor allem reduzierte Verkaufspreise und geringerer Absatz glyphosathaltiger Pflanzenschutzmittel in Europa, Afrika und dem Nahen Osten sowie in Nord- und Südamerika sorgten für währungsbereinigte Umsatzeinbußen von über 45 Prozent im Herbizidgeschäft. Eine Betrachtung ohne Berücksichtigung von Glyphosat habe bei Crop Science hingegen ein Ergebnis auf Vorjahresniveau gezeigt, teilt Bayer per Aussendung mit.

Prognose nach unten korrigiert

Während der Fungizidverkauf im zweiten Quartal weitgehend stagnierte, habe das Maissaatgut-Geschäft sogar um mehr als 10 Prozent zugelegt, heißt es. Als zusätzliche Belastung nennt der Chemiekonzern inflationsbedingt gestiegene Herstellungskosten sowie negative Währungseffekte von 96 Mio. Euro. Die Führungsriege der Crop Science-Sparte hat deshalb den für das laufende Geschäftsjahr erwarteten Umsatz um 5 Prozent geringer als im Vorjahr angesetzt.

- Bildquellen -

  • Pflanzenschutzmittel im Regal: agrarfoto.com
- Werbung -
AUTORRed. CW
Vorheriger ArtikelSommergespräche am Bauernhof
Nächster ArtikelVielfältige Aufgaben der Gemeinden