Kunst trifft Natur: „Saliera“ im Wald versteckt

Ein Ostergeschenk der besonderen Art hat dieser Tage die Wildtiere im Ausseerland erwartet: Die „Saliera“, das weltbekannte Kunstwerk des italienischen Bildhauers Benvenuto Cellini, ist als Nachbildung in die Natur zurückgehrt.

Einst wurde sie nach dem wohl spektakulärsten Kunstraub der österreichischen Geschichte in einem Waldstück wiedergefunden. Jetzt steht sie im Fokus eines Kunstprojekts der Ausstellung „Into the Woods“ zum Ökosystem Wald des KunstHausWien im Rahmen der Klima Biennale Wien. Dafür fertigte das rumänische Künstler-Duo Anca Benera und Arnold Estefán in sechsmonatiger Arbeit eine Replik der „Saliera“ aus Salz an. In Zusammenarbeit mit den Österreichischen Bundesforsten (ÖBf) wurde das Kunstwerk in einem Wald im steirischen Salzkammergut platziert, um dort die “Kräfte der Natur” – wie etwa Witterungseinflüsse und Wildtiere – darauf wirken zu lassen. Für das Projekt mit dem Titel „Unworlding“ ließen sich die Künstler von alten Schöpfungsmythen inspirieren. Es soll Kunst und Natur auf neuartige Weise miteinander verbinden und die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen Mensch und Wald darstellen.

Das Salz für das Kunstwerk stammt aus dem Salzbergwerk Altaussee.  Die Dokumentation des Projektes erfolgt über eigens angebrachte Wildkameras. Seit der Platzierung der „Saliera“ im Wald hat der ungewöhnliche „Salzleckstein“ schon das Interesse verschiedener Wildtiere geweckt, darunter Eichhörnchen, Rehe und Gämsen. Über den Salzleckstein nehmen die Tiere zusätzliche Spurenelemente und Mineralien auf, die sie vor allem in der Zeit des Fellwechsels vermehrt benötigen. 

Die von den Künstlern geschaffene und von der Natur nachgeformte Salz-Saliera ist im Rahmen der ersten Klima Biennale Wien im KunstHausWien zu betrachten. Das neuartige Klima-Kunst-Festival startet am 5. April und endet am 14. Juli. 100 Tage lang stehen die Potenziale von Kunst, Design, Architektur und Wissenschaft hinsichtlich einer nachhaltig-lebenswerten Zukunft und der gesellschaftlichen Auswirkungen des Klimawandels im Fokus.

www.bundesforste.at
www.biennale.wien

Film: ÖBf/T. Kranabitl – das Kunstprojekt Unworlding der Künstlerinnen Anca Benera und Arnold Estefan wurde vom KunstHausWien beauftragt und gemeinsam mit den Bundesforsten realisiert.

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